Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Schicksal von Nigers Präsident nach Putschversuch unklar

(Keystone-SDA) Niamey – Im westafrikanischen Land Niger hat sich offenbar ein Putschversuch ereignet. In der Hauptstadt Niamey waren Schüsse zu hören. Über dem Präsidentenpalast stieg Rauch auf. Ein Geheimdienstmitarbeiter sprach von einem Putschversuch.
Die Präsidentengarde sei dabei, den Staatsstreich niederzuschlagen. Aus französischen Regierungskreisen verlautete, der nigrische Präsident Mamadou Tandja sei “auf den ersten Blick in keiner guten Lage”.
Gegen Mittag waren Gefechte mit Maschinengewehren und schweren Waffen ausgebrochen. Soldaten sperrten Strassen, auch die zum Büro des Ministerpräsidenten. In ein Spital der Hauptstadt wurden später fünf verwundete Soldaten eingeliefert.
In dem Land sind die politischen Spannungen gewachsen, seit Präsident Mamadou Tandja im vergangenen Jahr seine Machtbefugnisse ausgebaut hat. Er löste das Parlament auf und arrangierte eine Verfassungsreform, um nach Ablauf seiner zweiten fünfjährigen Amtszeit im Dezember 2009 an der Spitze des Staates bleiben zu können.
Das Verfassungsgericht hatte ein von Tandja dazu veranstaltetes Referendum für illegal erklärt. Daraufhin löste er das Gericht auf und besetzte es mit seinen Vertrauten. Sein Vorgehen ist bei direkten Nachbarländern und der internationalen Gemeinschaft auf scharfe Kritik gestossen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft