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Schmuck des zentralafrikanischen Präsidenten ist billige Fälschung

(Keystone-SDA) Bei der Amtseinführung Mitte August erschien der neue Präsident der Zentralafrikanischen Republik, Michel Djotodia, im feierlichen Ornat – doch die festliche Ausstattung war eine billige Fälschung.

Schatzmeister Judes-Alex Ketté wurde unter dem Verdacht der Veruntreuung staatlichen Vermögens festgenommen, wie die Gendarmerie in der Hauptstadt Bangui der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag sagte.

Der Betrug sei aufgeflogen, weil der am 18. August als Gast angereiste kongolesische Präsident Denis Sassou Nguesso die Amtsinsignien als Fälschung erkannt habe, erläuterte ein Regierungsmitarbeiter in Bangui.

Ketté stehe im Verdacht, einen Teil des Sonderpostens in Höhe von umgerechnet mehr als 1,1 Millionen Franken beiseite geschafft zu haben, die für die Amtsinsignien eigens zur Verfügung gestellt worden waren.

In den Betrug sollen laut den ersten Ermittlungen ein senegalesischer Juwelier, ein Geschäftsmann aus der Zentralafrikanischen Republik und ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter verwickelt sein.

Bereits einmal verhaftet

Ketté war bereits vor zwei Jahren in einem Betrugsfall festgenommen worden, bei dem es um den Verbleib von umgerechnet 3,7 Millionen Franken ging. Allerdings wurde er dann von Ex-Präsident François Bozizé rehabilitiert und als oberster Schatzmeister eingesetzt.

Bozizé wurde am 24. März vom damaligen Rebellenführer Michel Djotodia, dem heutigen Staatschef, entmachtet.

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