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Schweiz sieht sich in Wien in ihrer Arbeit gegen HIV/Aids bestätigt

(Keystone-SDA) Wien/Bern – Die Schweiz hat sich an der Welt-Aids-Konferenz in Wien in ihrer Arbeit zur Bekämpfung von HIV/Aids bestätigt gesehen. Das sagte Roger Staub vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag der Nachrichtenagentur SDA.
“Die Konferenz in Wien war ein Realitäts-Check”, sagte Staub weiter. Bestätigt sieht sich die Schweiz etwa darin, dass sie einen allgemeinen Zugang zu Medikamenten für HIV-Infizierte gewährleistet – mit der Einschränkung, dass dies in einigen Kantonen für Sans-Papiers nicht gilt.
“Auch die Aktion “Mission Possible” für schwule Männer der Aids-Hilfe Schweiz wurde in Wien gelobt”, wie der stellvertretende Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim BAG ausführte.
Kombinierte BekämpfungMit ihrem neuen Programm, das eine Kombination der Bekämpfung von HIV mit jener anderer sexuell übertragbarer Krankheiten wie Syphilis, Tripper und Hepatitis B vorsieht, sei die Schweiz ebenfalls auf dem richtigen Weg.
Das BAG setzt sich nach den Worten von Staub zudem bei der laufenden Revision der Epidemiegesetzgebung dafür ein, dass die Ansteckung einer anderen Person mit dem HI-Virus kein Offizialdelikt mehr ist.
Recht auf GesundheitAuf globaler Ebene standen an der Konferenz drei Themen im Vordergrund, welche die Schweiz zur Kenntnis genommen habe, sagte Staub. Zum Einen ist das Recht auf Gesundheit ein Menschenrecht: Alle HIV-Infizierten haben damit einen Anspruch auf Behandlung.
Ein weiteres Problem sei die Kriminalisierung von Homosexualität etwa in vielen afrikanischen Ländern. Dies mache schwule Männer für die Prävention unerreichbar, so Staub. Gesundheitsexperten sehen sie daher als “Brücke” für die Ansteckung der allgemeinen Bevölkerung.
Dasselbe Problem besteht auch bei Drogenkonsumenten in Osteuropa und Zentralasien, wo sich das HI-Virus zurzeit rasch ausbreitet. Es sei frustrierend, dass die Regierungen dieser Länder sich weigerten die Evidenz zu akzeptieren, dass eine Abgabe von Methadon und sauberen Spritzen die Ausbreitung des Hi-Virus stoppen könnten, sagte Staub.

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