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Schweiz testet erneut mit zahlreichen Neulingen

(Keystone-SDA) Mit der unerfahrensten Mannschaft der letzten Jahre tritt das Schweizer Nationalteam an diesem Wochenende in Banska Bystrica (Slk) zu einem Dreiländerturnier gegen Deutschland und die Slowakei an.

Nationaltrainer Glen Hanlon testet erneut zahlreiche neue Spieler, zunächst heute gegen Deutschland (17.00).

Im Schweizer Nationalteam weht in dieser Saison ein frischer Wind. Nicht nur, weil mit Hanlon ein neuer Trainer an der Bande steht, sondern auch, weil der Kanadier Spieler zu hauf testet. Zwölf Neulinge hatte Hanlon im November für den Deutschland Cup aufgeboten, zwei debütierten im Dezember in Arosa, acht Spieler tragen heute (Freitag) gegen Deutschland und am Samstag gegen die Slowakei erstmals das Trikot des Nationalteams. Hanlon bot also bisher einer kompletten “neuen” Mannschaft die Gelegenheit, sich auf dem internationalen Parkett zu präsentieren. Insgesamt lud der Nachfolger von Sean Simpson bereits 56 Spieler zum Test ein.

Dass der Nationaltrainer bei den Aufgeboten nicht schalten und walten kann, wie er will, ist nicht neu. Der Einfluss, den die Klubs auf den Verband und deshalb auch auf das Nationalteam nehmen, ist gross. In dieser Saison kamen zudem mit der Champions League und dem Schweizer Cup zwei neue Bewerbe in den ohnehin schon dicht gedrängten Kalender. Dass gerade arrivierte Spieler deshalb nicht gross Lust auf Einsätze mit dem Nationalteam verspüren, ist verständlich – erst recht so kurz vor den Playoffs.

Trotzdem darf sich mittlerweile bald die halbe Liga “Nationalspieler” nennen. Ob das dem Schweizer Eishockey dienlich ist, darf bezweifelt werden. Das Interesse an den Partien in der Slowakei dürfte sich hierzulande gegen den Nullpunkt bewegen; das Nationalteam ist weniger als zwei Jahre nach dem Gewinn der WM-Silbermedaille mehr denn je ein Nischenprodukt.

Sean Simpson hatte bei seinem Amtsantritt den November-Termin zum offiziellen Sichtungstermin bestimmt und dafür viel Kritik einstecken müssen. Unter Hanlon mutiert nun aber auch der Februar-Zusammenzug zum “Jekami”, in dem Samuel Erni, Lukas Frick, Joël Genazzi, Samuel Kreis, Alessio Bertaggia, Nolan Diem, Mauro Jörg und Lukas Sieber erstmals für die Schweiz antreten werden. Im Normalfall wird keiner dieser Spieler im Mai an der WM in Tschechien dabei sein.

Für den Deutschland Cup bot Hanlon zwar vier Neulinge mehr auf als für den “Slovakia Cup”, in München standen dem neuen Nationaltrainer aber immerhin noch ein paar Routiniers zur Verfügung. In Banska Bystrica ist Verteidiger und Champions-League-Gewinner Dean Kukan mit seinen 28 Länderspielen der erfahrenste, Stürmer Juraj Simek mit 27 Jahren der älteste Akteur. Im Durchschnitt bringt es die “C-Auswahl” auf acht Länderspiele. WM-Erfahrung weisen einzig Kukan, Reto Schäppi, Etienne Froidevaux und Dominik Schlumpf (alle im letzten Jahr) auf.

Schweizer Aufgebot. Torhüter (2): Benjamin Conz (Fribourg-Gottéron), Tim Wolf (Rapperswil-Jona Lakers). – Verteidiger (8): Samuel Erni (Zug*), Lukas Frick (Kloten Flyers*), Joel Genazzi (Lausanne*), Cédric Hächler (Rapperswil-Jona Lakers), Samuel Kreis (Bern*), Dean Kukan (Lulea/Sd), Romain Loeffel (Genève-Servette), Dominik Schlumpf (Zug). – Stürmer (13): Alessio Bertaggia (Lugano*), Christoph Bertschy (Bern), Nolan Diem (Zug*), Etienne Froidevaux (Lausanne), Gaëtan Haas (Biel), Gregory Hofmann (Davos), Mauro Jörg (Davos*), Mike Künzle (ZSC Lions), Inti Pestoni (Ambri-Piotta), Reto Schäppi (ZSC Lions), Tristan Scherwey (Bern), Lukas Sieber (Rapperswil-Jona Lakers*), Juraj Simek (Lugano). – Trainer: Glen Hanlon. – * = erstes Aufgebot für das Nationalteam.

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