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Schweiz und Italien stärken Austausch über Energiepolitik

(Keystone-SDA) Die Schweiz und Italien wollen bei Energieproduktion, Stromeffizienz und erneuerbaren Energien enger zusammenarbeiten. Sowohl die Regulierungsbehörden wie die Stromproduzenten und die politisch Verantwortlichen sollen sich künftig regelmässig treffen.

Bundesrätin Doris Leuthard und der italienische Industrieminister Paolo Romani einigten sich am Dienstag in Rom darauf, ein entsprechendes Memorandum of Understanding zu erarbeiten. Vor allem bei den erneuerbaren Energien sei eine engere Zusammenarbeit dringend notwendig, erklärte Leuthard vor den Medien in Rom.

Ein zentrales Thema der Arbeitsgespräche war die Atomsicherheit. Die Projekte für zehn neue Atomkraftwerke, die Italien geplant hatte, wurden nach der Katastrophe in Japan eingefroren. Sicherheit und Strategien rund um Effizienz und erneuerbare Energien seien für beide Länder nun noch wichtiger geworden, sagte Leuthard.

Gas aus Aserbaidschan: “Heikle Herkunft”

Bis jetzt habe die Schweiz Atomstrom nach Italien exportiert, die Zukunft dieser Ausfuhren hänge von der künftigen Schweizer Atompolitik ab. Die Verfahren für neue AKWs seien unterbrochen: “Bei uns wird es bestimmt zwei Jahre dauern, bis die Verfahren wieder aufgenommen werden können”, sagte Leuthard in Rom.

Italien und die Schweiz bemühen sich auch um sichere Gasversorgung aus Aserbaidschan. Es sei wichtig, dass die Pipelines gebaut werden, erklärte die Energieministerin: “Die Herkunft des Gases kann vom politischen Standpunkt aus gesehen heikel sein, doch die Gaslieferungen sind für die Wirtschaft besonders wichtig.”

Südanschlüsse im Bahnsystem bis 2020

Bei ihren Gesprächen mit dem italienischen Verkehrsminister Altero Matteoli und mit dem Chef der italienischen Staatsbahnen Mauro Moretti hat die Bundesrätin klare Garantien für die Südanschlüsse im Bahnsystem erhalten, wie sie sagte.

“Es ist essenziell, dass die zusätzlichen Kapazitäten nach der Eröffnung des Gotthard-Basis- und des Ceneri-Tunnels in Italien abgenommen werden können. Wir haben Garantien erhalten, dass die Südanschlüsse bis 2020 realisiert werden”, erklärte Leuthard. Matteoli selbst war bei der Medienkonferenz nicht anwesend.

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