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Schweizer essen wieder mehr Fleisch – rund 52 Kilo pro Kopf

(Keystone-SDA) In der Schweiz ist letztes Jahr wieder mehr Fleisch auf den Tellern gelandet: Jeder Bewohner und jede Bewohnerin ass im Schnitt 51,98 Kilogramm Fleisch – dies sind 190 Gramm mehr als im Vorjahr. Der ohnehin tiefe Konsum von Pferdefleisch sank infolge von Produktionsskandalen noch weiter.

Schweinefleisch war auch 2013 das mit Abstand beliebteste Fleisch, wie die Branchenorganisation Proviande am Donnerstag mitteilte: Fast die Hälfte des konsumierten Fleischs – 23,46 Kilogramm – stammte vom Schwein. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Konsum um 0,4 Prozent.

Rindfleisch wieder beliebter

Neu statt Geflügelürodukte auf dem zweiten Platz ist Rindfleisch: 11,5 Kilogramm (+3,9 Prozent) betrug der Pro-Kopf-Konsum. Geflügel wurde durchschnittlich 11,42 Kilogramm (+0,9 Prozent) gegessen. Kalbfleisch wurde 3,02 Kilogramm verspeist (-3,6 Prozent) und Schaf- und Lammfleisch 1,15 Kilogramm (-2,8 Prozent).

Am stärksten – um mehr als 100 Gramm auf 560 Gramm – sank im vergangenen Jahr der Konsum von Pferdefleisch. Aus Sicht von Proviande-Direktor Heinrich Bucher waren die Pferdefleisch-Skandale im vergangenen Jahr einer der Hauptgründe für der Rückgang, wie er auf Anfrage sagte. In mehreren europäischen Ländern war Pferdefleisch falsch deklariert und als Rindfleisch verkauft worden.

Nur wenig konsumiert wurde 2013 neben Pferdefleisch auch Wild sowie Fleisch von Ziegen, Kaninchen und Hasen.

Weniger Kalbfleisch aus der Schweiz

Nur 8,6 Prozent des in der Schweiz konsumierten Pferdefleischs wurde auch hierzulande hergestellt. Über den ganzen Fleischkonsum gesehen betrug der Inlandanteil hingegen 79,2 Prozent (-2,1 Prozentpunkte). Insgesamt produzierten die Schweizer Bauern 337’863 Tonnen Fleisch.

Fast ausschliesslich aus der Schweiz war das Kalbfleisch (97,6 Prozent) und das Schweinefleisch (93,5 Prozent). Bei diesen Kategorien sank der Inlandanteil um 0,1 beziehungsweise 3,4 Prozentpunkte.

Der Inlandanteil beim Rindfleisch sank stark um über vier Punkte auf 80,2 Prozent. Wegen des tiefen Milchpreises hielten Schweizer Bauern weniger Milchkühe, schreibt Proviande. Dadurch sinke auch der Kälberbestand und die Rindfleischproduktion. Beim Geflügel erhöhte sich der in der Schweiz produzierten Anteil um 1,6 Punkte auf 54,4 Prozent.

Fleisch wird mehr auswärts konsumiert

Die Statistik berücksichtigt nur das in der Schweiz verkaufte Fleisch – wegen des Einkaufstourismus dürfte der effektive Fleischkonsum noch höher liegen. Wie Proviande schreibt, wurde Fleisch vermehrt ausser Haus gegessen: Der Konsum in den Privathaushalten sank nämlich um rund 2 Prozent.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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