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Schweizer Exportindustrie ächzt unter dem starken Franken

(Keystone-SDA) Der Schweizer Exporthandel kämpft erneut mit rückläufigen Zahlen: Im Mai gingen die Exporte gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,5 Prozent zurück. Ausser der Uhrenindustrie liegen alle Exportbranchen zum Teil deutlich im Minus.

Am meisten zu kämpfen hat die Papier- und Grafische Industrie. Sie verzeichnete gegenüber Mai 2011 einen Rückgang von satten 25,3 Prozent. Von Januar bis Mai hat die Branche im Vergleich zu den ersten fünf Monaten des Vorjahres 21,7 Prozent weniger Güter exportiert, wie die Eidg. Zollverwaltung am Donnerstag mitteilte.

Deutlich zurückgegangen sind auch die Ausfuhren der Metall-, Maschinen- und Elektroindustrie. Die Lieferungen der zweitwichtigsten Schweizer Exportbranche, der Maschinen- und Elektroindustrie, reduzierten sich um 15,2 Prozent. Besonders stark gingen dabei die Exporte von Textilmaschinen (-36 Prozent) zurück.

Die Metallindustrie schrieb ein Minus von 18,4 Prozent, wobei insbesondere Eisen und Stahl (-28 Prozent) weniger nachgefragt wurden. Einen zweistelligen Rückgang im Exportgeschäft verzeichneten überdies die Kunststoffindustrie (-12,7 Prozent), die Bekleidungsindustrie (-12,8 Prozent) und die Textilindustrie (-17,3 Prozent).

Lichtblick Uhrenindustrie

Die chemisch-pharmazeutische Industrie, für rund einen Drittel der Exporte verantwortlich und damit die grösste Exportbranche der Schweiz, musste im Vergleich zum Mai des Vorjahres einen Rückgang von 5,2 Prozent hinnehmen. Immerhin blieben die Exporte dieser Branche im Fünfmonatsvergleich (Januar bis Mai) mit 1,0 Prozent leicht im Plus.

Einziger Lichtblick im Schweizer Exporthandel bleibt die Uhrenindustrie. Die Uhrenmacher verkauften im Mai 16,2 Prozent mehr ihrer Produkte ins Ausland als im Vorjahresmonat. In den ersten fünf Monaten des Jahres steht die Uhrenindustrie mit 15,2 Prozent im Plus.

Insgesamt führten die Schweizer Unternehmen im Mai 2012 Waren für 17,5 Mrd. Franken aus. Arbeitstagbereinigt – der Mai 2012 zählte einen Arbeitstag weniger als der Mai 2011 – blieb damit ein Minus von 1,3 Prozent. Real, um saisonale Effekte bereinigt, wiesen die Exporte nach zwei negativen Vormonaten ein Plus von 0,6 Prozent auf. Die Tendenz neige dennoch abwärts, schreibt die Zollverwaltung.

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