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Sieben Millionen Euro, die keinen interessieren

(Keystone-SDA) Dieser Tage ist erstmals ein normales Golfturnier der Europa-Tour ungewöhnlich hoch dotiert. Aber die 7 Millionen Euro Preisgeld am Open de France interessieren kaum einen der renommierten Profis.

Für acht Turniere pro Saison auf dem europäischen Circuit stockt der Genfer Luxusuhrenhersteller Rolex ab diesem Jahr das Gesamtpreisgeld auf sieben Millionen Euro auf. Die Turniere der sogenannten Rolex Series sollen auf längere Sicht das Interesse der besten Profis vermehrt auf Europa lenken – und weg von der bislang allmächtigen Tour in den USA.

Besonders verheissungsvoll fällt der Start der kostspieligen Aktion allerdings nicht aus. Das erste Turnier der Rolex Series war Ende Mai die traditionelle PGA Championship der Europa-Tour in Wentworth bei London. Sie war zwar sehr gut besetzt, allerdings nicht besser als immer in den letzten Jahren. Die PGA Championship ist nach dem British Open das prestigeträchtigste Turnier in Europa. Für die besten Golfer, auch für einige vom amerikanischen Circuit, ist es schon lange attraktiv.

Das zweite 7-Millionen-Euro-Turnier wird in dieser Woche zu einem regelrechten Debakel, was die Qualität des Teilnehmerfeldes betrifft. Von den ersten 18 der Weltrangliste sind nur der Schwede Alexander Noren (Nummer 8) und der aufstrebende Spanier Jon Rahm (Nummer 11) am Start. Sechs Teilnehmer gehören zum Kreis der Majorturnier-Gewinner, aber nur einer von ihnen – der Deutsche Martin Kaymer – ist mit seinem derzeitigen Spiel konkurrenzfähig. Die übrigen fünf haben entweder den Zenit längst überschritten oder laufen seit langem der Form hinterher: der Engländer Danny Willett, der Nordire Graeme McDowell, der Südafrikaner Trevor Immelman, der Spanier José Maria Olazabal und der nur noch einen Schatten seiner selbst darstellende ehemalige British-Open-Champion Darren Clarke aus Nordirland.

Das Feld im Golf National in Paris, wo Ende September 2018 der nächste Kontinentalwettkampf um den Ryder Cup stattfinden wird, ist trotz der hohen Dotation keinesfalls besser, als es sich jeweils den Zuschauern am Omega European Masters in Crans-Montana präsentiert. Nur dass es im Wallis heuer 4,3 Millionen Euro weniger zu verdienen geben wird.

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