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SIL-Objektblatt für Flughafen Zürich ohne Überraschungen

(Keystone-SDA) Bern/Zürich – Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) hat am Freitag das Objektblatt des Sachplans Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) für den Flughafen Zürich in die öffentliche Anhörung gegeben. Es setzt den Rahmen für den Betrieb und die Infrastruktur bis ins Jahr 2030.
Das SIL-Objektblatt legt den raumplanerischen Rahmen fest, in den sich der Betrieb eines Flugplatzes einpassen muss. Die Details zu An- und Abflugrouten oder die zeitlichen Vorgaben für die Pistenbenutzungen werden dann im Betriebsreglement fixiert, wie das Bazl in einer Mitteilung schreibt.
Die öffentliche Anhörung zum Objektblatt beginnt am kommenden Montag und dauert bis Ende Oktober. Zum Inhalt äussern können sich Kantone, Institutionen und Private.
Gemäss Bazl schaffen die Festlegungen im Objektblatt einen Ausgleich zwischen den Interessen an einem leistungsfähigen Flughafen und den Anliegen, die negativen Auswirkungen des Luftverkehrs auf Menschen und Umwelt möglichst zu begrenzen. Soziale, ökonomische und ökologische Anliegen seien gegeneinander abgewogen worden.
Bekannte BetriebsvariantenFür den Flugbetrieb werden im Objektblatt – wie erwartet – die drei bekannten Varianten zur Diskussion gestellt. Dabei basieren zwei, nämlich “E optimiert” und und “E DVO”, auf dem heutigen Pistensystem, während die dritte Variante “J optimiert” eine Verlängerung der Piste 28 nach Westen und der Piste 32 nach Norden erfordert.
“E optimiert” orientiere sich weitgehend am früher praktizierten Nordbetrieb mit Landungen hauptsächlich von Norden her, schreibt das Bazl. “E DVO” entspreche der heute praktizierten Betriebsform mit den morgendlichen Südlandungen und den abendlichen Ostanflügen.
“J optimiert” setze auf eine Kombination von Nord- und Ostbetrieb mit wechselweisen Landungen aus Norden und Osten. Die deutschen Sperrzeiten seien weder bei “E optimiert” und “J optimiert” berücksichtigt, schreibt das Bazl. Sie erfordern deshalb eine neue Regelung für die Benutzung des süddeutschen Luftraums. Gespräche seien auf Fachebene im Gange.

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