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Simonetta Sommaruga steht als Bundesratskandidatin zur Verfügung

(Keystone-SDA) Bern – Das Rennen um die Nachfolge von Bundesrat Moritz Leuenberger ist lanciert: Die Berner SP-Ständerätin Simonetta Sommaruga hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass sie als Kandidatin zur Verfügung steht. Die 50-Jährige gilt als Kronfavoritin für den frei werdenden Regierungssitz.
Sie war am Vorabend von der Geschäftsleitung der Bernischen SP einstimmig zu Handen der SP Schweiz nominiert worden. In einem Communiqué bezeichnete die Kantonalpartei die Ständerätin als “Wunschkandidatin”. Auch die SP Schweiz zeigte sich erfreut darüber, dass Sommaruga antreten will.
Die erste mögliche Kandidatin für die Leuenberger-Nachfolge präsentierte sich vor den Medien als lösungsorientierte und nicht auf Polarisierung bedachte Politikerin. Der Bundesrat müsse das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen, sagte Sommaruga.
Die Präsidentin der Stiftung für Konsumentenschutz gilt als gemässigte und pragmatische Linke mit guten Kontakten bis ins bürgerliche Lager. Ihre politische Laufbahn begann Sommaruga als Gemeindepolitikerin in der Berner Gemeinde Köniz. Es folgte der Sprung in den Nationalrat, 2003 wurde Sommaruga in den Ständerat gewählt.
Bruderer will nicht
Eine andere mögliche Leuenberger-Nachfolgerin hat sich dagegen am Mittwoch selbst aus dem Rennen genommen: Die Aargauer SP-Nationalrätin und derzeitige Nationalratspräsidentin Pascale Bruderer verzichtet auf eine Kandidatur, wie sie gegenüber der “Aargauer Zeitung” sagte. Es sei nicht der richtige Zeitpunkt, um anzutreten.
Ebenfalls abgewinkt hat Ständerätin Anita Fetz (BS). Noch unklar ist dagegen, ob die ebenfalls als Kronfavoritin gehandelte Zürcher Nationalrätin Jacqueline Fehr antritt. Sie muss sich laut SP-Kantonalpräsidentin Stefan Feldmann bis am 26. August entscheiden. Gegenüber der SDA stellte Fehr am Mittwoch weitere Informationen für den 16. August in Aussicht.
Noch unentschlossen sind der ehemalige SP-Präsident Hans-Jürg Fehr und die baselstädtische Finanzdirektorin Eva Herzog.
Bedenkzeit ausbedungen haben sich auch Nationalrätin Hildegard Fässler und Regierungsrätin Heidi Hanselmann aus St. Gallen, die Tessiner Regierungsrätin Patrizia Pesenti und der Aargauer Regierungsrat Urs Hofmann. Auch Ständerat Claude Janiak (BL) hält sich noch bedeckt.

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