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SMS-Alarmsystem der Polizei bei Kindesentführungen gestartet

(Keystone-SDA) Bei Kindesentführungen können die Schweizer Polizeikorps die Bevölkerung neu nun auch via SMS alarmieren. In den SMS wird wird ein Internetlink mit Zugriff auf ein Foto des Opfers angegeben.

Vermisste Minderjährige können seit dem 1. Januar 2010 via Radio und Fernsehen, Autobahn-Anzeigetafeln sowie Durchsagen an Bahnhöfen und Flughäfen gesucht werden. Die Nachrichtenagentur SDA ist ebenfalls an dem national koordinierten Alarmsystem beteiligt.

Ab sofort werden Alarmmeldungen zusätzlich auch durch die Mobilfunkanbieter Swisscom, Sunrise und Orange auf die Handys der dafür registrierten Benutzer übermittelt.

Kostenpflichtige Anmeldung

Anmeldung, Abmeldung und Veränderungen bei der Postleitzahl sind kostenpflichtig, der Versand der Entführungsalarm-SMS durch die Mobilfunkanbieter sind gratis, wie die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) am Dienstag mitteilte.

Den Alarm lösen die kantonalen Strafverfolgungsbehörden aus. Sie sind für den Inhalt der Meldung zuständig, die in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch verfasst wird. Die Meldungen aus der Bevölkerung werden von einem Call-Center entgegengenommen, das im Bundesamt für Polizei innert 30 Minuten aufgebaut werden kann.

Den Anstoss für das Alarmsystem hatte die Entführung der fünfeinhalbjährigen Ylenia am 31. Juli 2007 in Appenzell gegeben. Der Nationalrat überwies im April 2009 stillschweigend eine parlamentarische Initiative vom damaligen Ständerat und jetzigen Bundesrat Didier Burkhalter (FDP/NE).

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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