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Spaniens Regierung weist Vorstoss der ETA für Waffenruhe zurück

(Keystone-SDA) Madrid – Die spanische Regierung weist auch den neuesten Vorstoss der baskischen Untergrundorganisation ETA für eine Waffenruhe zurück. Mitteilungen und Interviews seien unnütz zur Lösung des Konflikts, sagte ein namentlich ungenannter Vertreter der spanischen Regierung.
“Wir warten ausschliesslich auf ein definitives Ende der Gewalt”, zitierte die Zeitung “El Mundo” am Samstag den Regierungsvertreter auf ihrer Internetseite. Die ETA-nahe Zeitung “Gara” berichtete zuvor in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf zwei “Vertreter” der ETA, die Gruppe sei zu einem Waffenstillstand bereit.
Der Baskenkonflikt müsse mit demokratischen Mitteln gelöst werden, heisst es laut “Gara” in dem Interview mit den beiden ETA-Angehörigen, das am Sonntag in der Druckausgabe veröffentlicht werden sollte.
Am 5. September hatte die ETA bereits in einer Videobotschaft verkündet, vor einigen Monaten ein Ende ihrer bewaffneten Aktionen beschlossen zu haben. Dabei hatte sie jedoch offen gelassen, ob diese Waffenruhe zeitlich begrenzt ist. Die spanische Regierung hatte die Ankündigung als unzureichend zurückgewiesen.
Auch der vor einer Woche veröffentlichte Vorschlag der ETA, zur Lösung des Konflikts internationale Vermittler einzusetzen, war von der spanischen Regierung abgelehnt worden.
Seit Beginn ihres Kampfes für ein unabhängiges Baskenland im Norden von Spanien und im Süden Frankreichs vor 42 Jahren sind bei ETA-Attentaten mehr als 800 Menschen getötet worden. Die EU und die USA stufen die ETA als Terrororganisation ein.

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