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Staatsanwaltschaft fordert 17 Jahre für Mörder von Untereggen

(Keystone-SDA) Der 51-jährige Mann, der Ende 2011 in Untereggen seine Ehefrau im Schlaf bewusstlos geschlagen, erdrosselt und die Leiche in einem Schacht neben dem Haus vergraben hat, soll wegen Mordes für 17 Jahre ins Gefängnis. Dies fordert die St. Galler Staatsanwaltschaft.

Das Strafverfahren gegen den Schweizer ist abgeschlossen, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Wann das Kreisgericht Rorschach den Fall verhandeln wird, ist noch nicht bekannt.

1000-Seelen-Dorf unter Schock

Das Tötungsdelikt Anfang Dezember 2011 hatte das 1000-Seelen-Dorf Untereggen in Schock versetzt. Die Anklage wirft dem 51-jährigen Mann vor, seine damals 43-jährige Frau im gemeinsamen Einfamilienhaus “auf skrupellose Art und Weise getötet” und sie danach vergraben zu haben.

Laut Staatsanwalt Carlo Frei schlug der Mann seine Frau, die im Bett schlief, mit einem Fäustel bewusstlos. Danach soll er sie mit einem Plastiksack und einem Kabel erdrosselt haben. Die Leiche vergrub er in einem Schacht beim Einfamilienhaus.

Falsche Spur gelegt

Um die Tat zu vertuschen, legte der Mann eine falsche Spur: Er stellte das Auto des Opfers im benachbarten Goldach SG ab und meldete seine Frau am übernächsten Tag als vermisst. Im Auto befand sich auch das Handy der getöteten Frau.

Die Polizei unternahm Suchaktionen, bei denen auch Polizeitaucher und Hunde zum Einsatz kamen. Am 21. Dezember 2011 suchten Beamten die Umgebung des Einfamilienhauses in Untereggen ab. Dabei fanden sie die Leiche in einem zugedeckten Schacht neben dem Haus. Der Ehemann wurde verhaftet.

Geständnis

Laut Staatsanwaltschaft gab der 51-Jährige in der Strafuntersuchung zu, seine Ehefrau getötet zu haben. Er befinde sich im vorzeitigen Strafvollzug, heisst es im Communiqué. Die drei minderjährigen Kinder des Beschuldigten und der getöteten Schweizerin wohnen bei einer Pflegefamilie.

Als Tatmotiv vermutete die Polizei Eheprobleme. Wie Staatsanwalt Carlo Frei der Nachrichtenagentur sda sagte, wurde der Ehemann psychologisch begutachtet. Dabei wurde ihm volle Zurechnungsfähigkeit attestiert.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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