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Stadt Schaffhausen: Nein zum neuen Fussball-Stadion

(Keystone-SDA) Böse Überraschung für Schaffhauser Fussballfans. Die Stimmberechtigten der Stadt Schaffhausen sagten deutlich Nein zu einem Beitrag von zwei Millionen Franken an den Bau des „FCS Park“ im Herblingertal. Der Nein-Stimmenanteil betrug 57,5 Prozent.

Somit zahlt die Stadt auch nicht jährlich 60’000 Franken an die Betriebskosten. 7847 Stimmberechtigte legten ein Nein in die Urne, 5802 ein Ja. Die Stimmbeteiligung lag bei 65,4 Prozent.

Entstehen sollte im Herblingertal ein Stadion mit Kunstrasen und 8100 Sitzplätzen, dazu eine Mantelnutzung. Veranschlagt waren Kosten für den Neubau von gut 50 Millionen Franken. Davon entfallen 16 Millionen auf das Stadion, 34 Millionen auf den Mantel. Bauen möchte es die Fontana Invest, die Firma von FC Schaffhausen-Präsident Aniello Fontana.

Der FC Schaffhausen ist seit 1950 im Stadion auf der Breite zu Hause. Dieses gehört der Stadt. Es erfüllt jedoch schon längst nicht mehr die Anforderungen der Swiss Football League.

Seit rund 20 Jahren erteilt sie deshalb nur noch provisorische Spielbewilligungen. Wird nicht bald ein neues Stadion gebaut, will sie diese nicht mehr geben. Schaffhausen spielt in der Challenge League.

Stadtparlament sagte deutlich Ja

Das Schaffhauser Stadtparlament hatte den Beitrag mit 27:1 im vergangenen September klar befürwortet und darauf verzichtet, ihn dem obligatorischen Referendum zu unterstellen. Ein Bürgerkomitee ergriff aber das fakultative Referendum.

Das Projekt sei überrissen, befand das Komitee. Zudem sei es falsch, Steuergelder für ein mehrheitlich privat realisiertes Stadion aufzuwerfen.

Die Befürworter argumentierten, der städtische Beitrag an das private Projekt sei die günstigste Möglichkeit, um zu einem neuen Stadion zu kommen und eine Lücke im Sportinfrastrukturbereich zu schliessen. Zudem würden die Fussballer damit im gleichen Umfang unterstützt wie die Handballer.

Durch den Neubau im Industriequartier werde auch das Breitequartier, ein beliebtes Wohnquartier, entlastet und auf dem Breite-Areal könnten unter anderem neue Wohnungen gebaut werden.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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