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Startschuss zur 27. Ausgabe des Gurtenfestivals ohne Superstars

(Keystone-SDA) Bern – Mit den ersten Takten des australischen Indie-Duos An Horse ist am Donnerstagnachmittag der Startschuss zum 27. Gurtenfestival gefallen. Über 50 Bands werden bis am Sonntag den Berner Hausberg zum Beben bringen.
Ganz grosse Namen fehlen dieses Jahr auf dem Programm, an musikalischen Höhepunkten wird es aber dennoch nicht mangeln. Ein erstes Highlight kündigt sich schon am Donnerstag mit den US-Punkrockern Bad Religion an, die nach 30 Jahren auf der Bühne nichts von ihrem ungehobelten Vierviertel-Charme eingebüsst haben.
Gespannt sein darf man auch auf den Auftritt der Babyshambles – sofern es Peter Doherty überhaupt auf den Gurten schafft. Seine Zusammenstösse mit Zollbeamten und/oder illegalen Substanzen sind legendär. Ähnlich bunt geht es in den folgenden Tagen weiter: Am Freitag werden Faith No More auf der Hauptbühne erwartet.
Die Crossover-Legenden aus den USA waren unmittelbar nach ihrer Reunion zu den Festival-Lieblingen der letzten Saison avanciert. Der Gang auf den Gurten dürfte sich dieses Jahr allein wegen Mike Pattons Stimme lohnen.
Stiller Has auf HauptbühneKaum weniger eindrücklich ist Beth Dittos Organ. Sie steht mit ihrer Gossip-Truppe ebenfalls am Freitag auf der Hauptbühne. Weitere Höhepunkte zeichnen sich mit den Auftritten von The Kooks, Skunk Anansie oder Amy Macdonald ab.
Nicht zu vergessen ist Speerspitze des helvetischen Musikbetriebs: Stiller Has, dem sein geniales jüngstes Album einen Auftritt auf der Hauptbühne eingetragen hat, die Hitparaden-Stürmer Lunik mit ihrem Melancholie-Pop oder die welschen Alt-Hip-Hopper Sens Unik.
Die Waldbühne ist auch dieses Jahr ganz in Schweizer Händen: Neben Newcomern werden dort bereits etablierte Truppen zu sehen sein, so etwa Navel, The Tequila Boys, Gustav oder das hell leuchtende Berner Rap-Sternchen Steff la Cheffe.
Vorläufig keine SchlammgrubeDas Publikum scheint das musikalische Kunterbunt zu goutieren: Freitag und Samstag sind bereits ausverkauft, für Sonntag gibt es nur noch wenige Tickets. Auch Petrus scheint dieses Jahr ein Nachsehen mit dem Gurten zu haben: Zwar kündigen sich einige Gewitter an, insgesamt dürfte das Wetter aber freundlich sein.
Ein Segen ist dies vor allem für jene Festivalbesucher, die ihr Iglu-Zelt in der Sleeping-Zone aufgeschlagen haben. In den letzten Jahren hatte sich das Areal regelmässig in eine Schlammgrube verwandelt. Am Donnerstagnachmittag hatten schon tausende ihre Zelte dort aufgeschlagen – vorläufig auf halbwegs trockenem Grund.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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