Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Streik in Kambodscha schlägt in Gewalt um

(Keystone-SDA) Der Arbeitskampf in einer kambodschanischen Textilfabrik ist in Krawalle ausgeartet. Rund 4000 streikende Arbeiter, darunter viele Frauen, stürmten am Montag den Betrieb und lieferten sich ein Handgemenge mit Arbeitern, die sich dem Ausstand nicht anschlossen.

Rund 1000 Polizisten und Soldaten schritten ein, um die Kontrahenten zu trennen. Nach Angaben der Polizei wurden mindestens elf Polizisten und acht Arbeiter bei den Auseinandersetzungen verletzt. Augenzeugen berichteten, dass viele der Streikenden in dem Werk mit Stöcken und Steinen bewaffnet waren und Fensterscheiben zerschlugen, bevor sie auf die nicht streikenden Kollegen trafen.

Die Textilarbeiter und -arbeiterinnen fordern eine Gehaltserhöhung. Ein Auslöser ihres Streiks waren auch die Berichte über die eingestürzten Textilfabriken in Bangladesch, wo mehr als 1000 Menschen getötet wurden.

Der Verwaltungschef des Unternehmens Sabrina (Cambodia) Garment Manufacturing, Hong Luy, sagte vergangene Woche, der Betrieb könne es sich nicht leisten, die Löhne anzuheben.

Fast alle grossen Bekleidungshändler und Modehäuser der Welt lassen in den asiatischen Ländern produzieren. Immer wieder geraten die dortigen Fabriken wegen katastrophaler Arbeitsbedingungen und unzureichendem Arbeitsschutz in die Schlagzeilen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft