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Streikende Gate-Gourmet-Angestellte erhalten Unterstützung

(Keystone-SDA) Ein Teil des Genfer Personals der Cateringfirma Gate Gourmet hat die Streikbewegung fortgesetzt. Am Morgen versammelten sich auf dem Flughafen Cointrin rund 70 Personen, um die Streikenden zu unterstützen. Unter ihnen waren Vertreter von Gewerkschaften und Parteien.

Die Genfer Sozialdemokraten und Grünen deponierten zudem beim Grossen Rat eine Resolution, wie das Unterstützungs-Komitee mitteilte. In der Resolution wird der Staatsrat aufgefordert, den betroffenen Vertragspartnern eine Verlängerung des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) bis am 30. Juni 2014 vorzuschlagen. Diese Fristerstreckung soll die Chance auf eine Einigung erhöhen.

Das streikende Catering-Personal protestiert gegen die Auflösung des 17-jährigen GAV auf Ende Jahr und die damit einhergehende Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.

Die linken Parteien fordern die Genfer Kantonsregierung zudem auf, durchzusetzen, dass Firmen, die mit dem Genfer Flughafen in einem Vertragsverhältnis stehen, die Regeln der Sozialpartnerschaft einhalten.

Mehrere Verstösse gegen Gewerkschaftsrecht angekreidet

Die Gewerkschaft des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) habe ihrerseits der Flughafendirektion einen Brief zukommen lassen, heisst es in der Mitteilung des Komitees weiter. Darin weise die Gewerkschaft darauf hin, dass es am Flughafen Genf in jüngster Zeit vermehrt zu Verstössen gegen das Gewerkschaftsrecht gekommen sei.

Am Montag hatte die Gewerkschaft Unia bereits die Anstellung von Temporär-Arbeitern angeprangert, mit der Gate Gourmet das seit Samstag am Streik beteiligte Personal vorübergehend ersetzen wollte. Die Firmenleitung schickte die Hilfskräfte daraufhin nach Hause.

GAV Ende 2013 aufgekündigt

Die Gate-Gourmet-Direktion hat den laufenden GAV per 31. Dezember 2013 aufgekündigt. Von den insgesamt 122 bei Gate Gourmet Festangestellten erhielten am vergangenen Freitag 86 neue Arbeitsverträge.

Diese enthalten laut den Gewerkschaften deutlich schlechtere Arbeitsbedingungen. Wer die neuen Verträge nicht akzeptieren wolle, dem drohe die Kündigung, hiess es von Gewerkschaftsseite.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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