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Südkoreas Präsident ist zu Treffen mit Nordkoreas Machthaber bereit

"Unter den richtigen Bedingungen": Südkoreas Präsident Moon Jae In ist offen für direkte Gespräche mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. KEYSTONE/AP/LEE JIN-MAN sda-ats

(Keystone-SDA) Südkoreas Präsident Moon Jae In ist zu einem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un “unter den richtigen Bedingungen” bereit. Falls “konkrete Ergebnisse” erzielten werden könnten, würde er einem Treffen zustimmen, sagte Moon am Mittwoch in Seoul.

Die Verhinderung eines weiteren Krieges und die Schaffung einer atomwaffenfreien Halbinsel sei das Endziel, sagte Präsident Moon Jae In auf seiner Neujahrespressekonferenz. Er betonte, dass er sich für weitere Gespräche zwischen den beiden Koreas einsetzen werde.

Am Dienstag hatten sich die beiden Länder bei ihren ersten Gesprächen seit zwei Jahren auf weitreichende Massnahmen zur Verbesserung ihrer Beziehungen geeinigt. Nordkorea will unter anderem eine Delegation zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Februar entsenden.

Südkorea verlangt Atomwaffen-Verzicht

Trotz der jüngsten Entspannung im Verhältnis zu Nordkorea verlangt Südkorea weiter den Verzicht auf Atomwaffen. Die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel sei ein grundlegendes Ziel, das niemals aufgegeben werde, sagte Moon Jae In.

Das Thema könne bei Gesprächen über eine Entspannung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten nicht ausgeklammert werden. Zudem drohte er mit weiteren Sanktionen, sollte es von Nordkorea neue Provokationen geben.

Vertreter der Regierungen in Seoul und Pjöngjang hatten sich am Dienstag erstmals seit über zwei Jahren getroffen und vereinbart, alle bilateralen Angelegenheiten im Dialog zu klären. Zudem soll es wieder Gespräche zwischen den Armeen geben, um Missverständnisse an der hochgerüsteten Grenze zu vermeiden.

In den vergangenen Monaten waren die Spannungen wegen des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogrammes stark gestiegen. Das isolierte Land verstösst mit seinen Tests gegen Uno-Sanktionen und ist mit zahlreichen Sanktionen belegt worden.

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