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Swatch-Präsidentin: “Es steckt noch sehr viel in der Pipeline”

(Keystone-SDA) Bern – Die neue Swatch-Präsidentin Nayla Hayek hat für die kommenden Geschäftsjahre ambitionierte Ziele: Im laufenden Jahr soll der weltgrösste Uhrenkonzern über sechs Milliarden Franken Umsatz erwirtschaften und diesen neuen Rekord im 2011 sogar “klar” übertreffen.
“Viele Neuheiten kommen erst diesen Herbst auf den Markt, und es wird viel passieren gegen Ende Jahr”, sagt Nayla Hayek im Interview mit der “NZZ am Sonntag”. Bereits im Halbjahr knackte Swatch beim Umsatz die Drei-Milliarden-Grenze (+22,1 Prozent). Im Geschäftsjahr 2009 lag der Ertrag bei 5,42 Mrd. Franken (-8,1 Prozent).
Es stecke nun sehr viel in der Pipeline, so Nayla Hayek. Als Beispiel nennt sie die Weiterentwicklung des indischen Marktes. “Er hat Potenzial, das nicht zu unterschätzen ist”.
Swatch will zudem weiter in das Netz von eigenen Geschäften investieren. “Wir eröffnen eigene Boutiquen für verschiedene unserer Marken, zum Beispiel in den USA”, so Hayek weiter.
Doch nicht nur die Luxus-Produkte sind für den Konzern wichtig, sondern auch die Marke Swatch soll eine zentrale Rolle spielen. “Mein Vater hat seit geraumer Zeit an der ‘Back-to-the-roots’-Strategie für Swatch gearbeitet”, so die Tochter des im vergangenen Juni verstorbenen Nicolas Hayek. “Obwohl mein Vater alle Marken als seine Kinder betrachtete, war Swatch für ihn stets eine Herzensangelegenheit.”
“Wie eine Familie”Nayla Hayek war vor dem Tod ihres Vaters Vizepräsidentin des Konzern. Als sie im vergangenen März dazu ernannt worden sei, habe sie aber damit gerechnet, dass sie “mindestens noch zehn Jahre Zeit haben werde” um die Nachfolge als Swatch-Präsidentin anzutreten.
Zuvor war sie bereits Mitglied des Verwaltungsrats des Konzerns und die rechte Hand von Nicolas Hayek. “Mein Vater hat stets vorgelebt, was er uns lehren wollte. Für jede seiner Entscheidungen gab es einen klaren Grund – und er hat nie etwas gemacht, ohne sich zu erklären oder Fragen zu beantworten”, so Nayla Hayek.
Das Wichtigste sei für ihn das Vertrauen der Mitarbeitenden gewesen. “Mein Vater hatte ein offenes Ohr für alle, der Zugang zu ihm war von keiner Hierarchie abhängig. Die Swatch-Group funktioniert wie eine Familie.”

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