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Swisscom-Tochter Fastweb steigert Quartalsgewinn um 70 Prozent

(Keystone-SDA) Mailand – Die italienische Swisscom-Tochter Fastweb hat den Reingewinn im ersten Quartal 2010 um 70 Prozent auf 3,9 Mio. Euro gesteigert. Wie das skandalgebeutelte Unternehmen mitteilte, stieg der Umsatz um 4 Prozent auf 462,3 Mio. Euro.
Der Gewinn auf EBITDA-Stufe nahm um 4 Prozent auf 126,7 Mio. Euro zu. Für das Gesamtjahr rechnet Fastweb weiterhin mit einem Wachstum von Umsatz und EBITDA von je 5 Prozent.
Fastweb steht in Italien zusammen mit der Telecom-Italia-Tochter Sparkle wegen einer Betrugsaffäre im Visier der Justiz. Dabei sollen zwischen 2003 und 2006 mit fiktiven Käufen und Verkäufen von internationalen Telekom-Dienstleistungen knapp 2 Mrd. Euro in Rechnung gestellt worden sein, wodurch dem Fiskus 365 Mio. Euro entgingen.
Sparkle und Fastweb haben alle Vorwürfe zurückgewiesen. Fastweb ist der zweitgrösste Internet-Anbieter Italiens.
Um der Zwangsverwaltung zu entgehen, musste Swisscom-Chef Carsten Schloter bei Fastweb die Zügel interimistisch selbst in die Hände nehmen. Er löste anfangs April Konzernchef Stefano Parisi ab, bis dessen Rolle im Rahmen der Ermittlungen wegen Steuerbetrugs und Geldwäscherei geklärt ist.
Die Ermittlungen gegen die italienische Tochter kommen die Swisscom teuer zu stehen. Fastweb musste für das vergangene Jahr Rückstellungen von 70 Mio. Euro vornehmen. Die Rückstellungen liessen die Fastweb-Bilanz 2009 mit einem Verlust von 34 Mio. Euro ins Minus sausen.

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