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Tagessieg für Tiralongo

(Keystone-SDA) Rad – Paolo Tiralongo gewinnt den ersten Härtetest des 95. Giro d’Italia. Der Italiener siegt am 7. Etappentag bei der ersten Bergankunft in Rocca di Cambio vor Michele Scarponi und Franck Schleck.
Neuer Leader ist der Kanadier Ryder Hesjedal, der das Trikot vom Italiener Adriano Malori übernahm. Mit 15 Sekunden Rückstand liegt Tagessieger Tiralongo auf dem 2. Platz. Dritter ist der Spanier Joaquin Rodriguez.
Der Kampf der Favoriten beschränkte sich auf den letzten Aufstieg, genauer auf den letzten Kilometer. Erst hier gingen die Cracks richtig in die Offensive. Vorjahressieger-Gesamtsieger Michele Scarponi schien auf dem Weg zum Tagessieg, doch am Ende fing ihn sein Landsmann Paolo Tiralongo noch. Erstmals im diesjährigen Giro ging der Etappenerfolg damit an einen Italiener. Tiralongo hatte letztes Jahr seinen ersten Giro-Erfolg feiern können. Damals überliess ihm Teamkollege Alberto Contador Platz 1 in der 19. Etappe. Um seinen zweiten Sieg musste Tiralongo jedoch hart kämpfen. Entsprechend ausgepumpt musste sich der 34-Jährige nach seinem Effort auf den Boden legen.
Adriano Malori konnte sein am Vortag erobertes Leadertrikot nicht unerwartet nur einen Tag tragen. Im Schlussaufstieg musste der Italiener schon früh abreissen lassen, und auch der bisherige Gesamt-Zweite, der Pole Michal Golas, war im letzten Aufstieg überfordert. So holte sich erstmals ein Kanadier das rosafarbene Leadertrikot des Giro. Ryder Hesjedal, einst ein starker Mountainbike-Spezialist, kämpfte sich als Etappen-Fünfter ins Ziel, was ihm die Führung in der Gesamtwertung eintrug. Hesjedal hat sich auch in der Tour de France schon bewährt. 2010 war er dort Gesamt-Siebenter.
In der Fluchtgruppe des Tages war zuvor mit dem Thurgauer Reto Hollenstein auch ein Schweizer vertreten. Hollenstein hatte sich kurz nach dem Start zusammen mit drei Teamkollegen absetzen können. Über neun Minuten lag das Quartett maximal voraus, doch als es in die Schlusssteigung ging, war es um die Flüchtlinge geschehen.
Die Etappe vom Sonntag führt den Tross zum südlichsten Punkt im diesjährigen Giro, zum Lago Laceno auf die Höhe von Neapel. Erneut geht es über sehr hügeliges Gelände, und zum Schluss folgt noch ein knapp 10 km langer Aufstieg, der 3,5 km vor dem Ziel endet.
Giro d’Italia. 7. Etappe, Recanati – Rocca di Cambio (205 km): 1. Paolo Tiralongo (It). 2. Michele Scarponi (It), gleiche Zeit. 3. Fränk Schleck (Lux) 0:03 zurück. 4. Joaquin Rodriguez (Sp), gleiche Zeit. 5. Ryder Hesjedal (Ka) 0:05 zurück. – Gesamtklassement: 1. Hesjedal. 2. Tiralongo 0:15. 3. Rodriguez 0:17.

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