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Tessiner Kehrichtverbrennungsanlage läuft seit einem Jahr bestens

(Keystone-SDA) Giubiasco – Die Zeiten, als der Tessiner Abfall per Bahn in die Deutschschweiz gebracht wurde, sind endgültig vorbei. In Giubiasco bei Bellinzona ist am Freitag die neue Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) eingeweiht worden. Sie ist seit gut einem Jahr in Betrieb.
Die Anlage, die sich nahe der Autobahn A2 befindet, wurde in den vergangenen Monaten ausgiebig getestet. Die Luftwerte rund um die beiden 55 Meter hohen Schornsteine lagen im grünen Bereich. Umweltdirektor Marco Borradori (Lega) bezeichnete die Anlage nach der Testphase als eine “der leistungsstärksten in der Schweiz und besten in Europa”.
Die Kosten für die KVA beliefen sich auf 331 Millionen Franken. 26 Angestellte werden künftig in einen 24-Stunden-Betrieb die rund 130’000 Tonnen Müll entsorgen, die im Tessin jährlich anfallen.
Asche wird in Graubünden deponiertKnapp zehn Prozent des von Lastwagen angelieferten Abfalls bleibt nach dem Verbrennungsprozess zurück. Das gemäss den Behörden unschädliche Material wird in eine Deponie in Lostallo (GR) gebracht. Für vier Jahre hat das Tessin dort eine Abnahmegarantie.
Die Wärme, welche die KVA produziert, wird in elektrische Energie umgewandelt und ins Netz eingespeist. In einem zweiten Schritt soll ein eigentliches Fernwärmenetz entstehen. So könnten jährlich rund 4,3 Millionen Liter Heizöl gespart werden.
Vor diesem Hintergrund ist auch der offizielle Name “Impianto cantonale di termovalorizzazione dei rifiuti solidi urbani e assimilabili” zu verstehen. Das bedeutet so viel wie: Anlage zur Wärmegewinnung aus Haushaltskehricht und ähnlichen Abfällen.

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