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Tessiner Schaulaufen und EVZ-Blackout

(Keystone-SDA) Lugano erteilt Zug auswärts am Abend vor dem 200. Tessiner Derby beim 7:1-Erfolg eine empfindliche Lektion. 5:0 führen die Südschweizer gegen den desolaten Tabellenfünften.

In den ersten 20 Minuten leistete sich der EVZ ein kollektives Timeout – oder je nach Sichtweise ein Blackout in corpore. Anders ist das 0:5 nach dem Startdrittel kaum zu taxieren. Und ausgerechnet Alessio Bertaggia, den die Zentralschweizer neun Tage zuvor in einem “Tausch-Deal” freiwillig abgetreten hatten, leitete das Fiasko der Gastgeber mit seinem ersten Saisontor ein.

Beschleunigt wurde der Zuger Zerfall ohne Ankündigung – zuvor hatte der EVZ drei Erfolge in Serie zelebriert – vor allem von einem schwedischen Künstlerduo: Fredrik Pettersson und Linus Klasen, die derzeit besten Skorer der der Liga, waren an vier der ersten fünf Treffer der Bianconeri direkt beteiligt. 73 Sekunden nach der Premiere des Sohns der Lugano-Kultfigur Sandro Bertaggia erzwang Klasen das 2:0, in der 8. Minute erhöhte Pettersson mit seinem 22. Saisontor im 23. Einsatz auf 3:0.

Aufzuhalten war Patrick Fischers Equipe nicht mehr. Sie demütigte Zug regelrecht und veranstaltete ein Schaulaufen. Eine seriöse Reaktion der chancenlosen Gastgeber blieb aus. Sie drifteten praktisch ohne Gegenwehr ab. Eine Demaskierung im gleichen Ausmass erlitt der EVZ letztmals vor über 16 Jahren – notabene in der bislang einzigen Meistersaison liessen er sich von Ambri im Playoff-Halbfinal (1:7) in der ersten Viertelstunde im vergleichbaren Stil vorführen.

Zug – Lugano 1:7 (0:5, 0:1, 1:1)

6706 Zuschauer. – SR Eichmann/Prugger, Bürgi/Rohrer. – Tore: 4. Bertaggia (Filppula) 0:1. 5. Klasen (Pettersson) 0:2. 8. Pettersson (Klasen, Steinmann) 0:3. 11. Walker (Andersson, Klasen) 0:4. 18. Filppula (Pettersson, Chiesa/Ausschluss Ramholt; McLean) 0:5. 24. Vauclair (Dal Pian) 0:6. 55. Filppula (Klasen, Pettersson/Ausschluss Lüthi) 0:7. 57. Ramholt (Bouchard, Grossmann) 1:7. – Strafen: 8mal 2 Minuten gegen Zug, 6mal 2 plus 10 Minuten (Chiesa) gegen Lugano. – PostFinance-Topskorer: Bouchard; Pettersson.

Zug: Stephan (21. Hauser); Schlumpf, Sondell; Ramholt, Grossmann; Alatalo, Lüthi; Stämpfli, Erni; Martschini, Sutter, Suri; Christen, Earl, Bouchard; Lammer, Diem, Schnyder; Zangger, Marchon, Herzog.

Lugano: Manzato; Ulmer, Vauclair; Andersson, Hirschi; Chiesa, Kienzle; Maurer, Kparghai; Walker, Filppula, Bertaggia; Pettersson, Steinmann, Klasen; Murray, McLean, Reuille; Dal Pian, Sannitz, Kuonen.

Bemerkungen: Zug ohne Holden, Blaser, Morant, Bürgler (alle verletzt), Lugano ohne Kostner, Balmelli (beide verletzt), Walsky (krank). 11. Pfostenschuss von Lüthi und Timeout von Zug.

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