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Treibhausgas-Ausstoss steigt trotz Warnungen weiter

(Keystone-SDA) Bonn – Die Industrieländer haben in diesem Jahrzehnt trotz aller Warnungen vor einer Klimakatastrophe mehr Treibhausgase in die Lust gepustet. Auch im Jahr 2007 habe sich dieser Trend der Vorjahre fortgesetzt, berichtete das UNO-Klimasekretariat in Bonn.
Nach den vom Klimasekretariat zusammengetragenen Daten stieg der Ausstoss von 40 Industrieländern 2007 im Schnitt um 1 Prozent gegenüber 2006 – und um 3 Prozent in der Zeit von 2000 bis 2007.
Der anhaltende Trend zu steigenden Emissionen bleibe besorgniserregend, sagte der Chef des Klimasekretariats, Yvo de Boer. Daran ändere auch eine zu erwartende leichte Senkung infolge der globalen Rezession nichts. Die Daten zeigten die dringende Notwendigkeit, auf dem Weltklimagipfel im Dezember in Kopenhagen ein umfassendes neues Klimaabkommen zu erreichen.
Das angestrebte Abkommen soll auf das Kyoto-Protokoll von 1997 zur Minderung von Treibhausgasen folgen, das 2012 ausläuft. Allerdings gibt es bisher noch keinen Durchbruch bei den internationalen Verhandlungen, die einen Erfolg in Kopenhagen signalisieren könnten.
Für die 37 Länder, die sich zu Reduzierungen nach dem Kyoto-Protokoll verpflichtet haben, blieb der Ausstoss 2007 im Vergleich zu 2006 nahezu konstant (plus 0,1 Prozent).
Insgesamt lagen diese Länder 2007 im Schnitt um 16 Prozent unter dem Kyoto-Basiswert von 1990. Nach den Kyoto-Vorgaben müssen Industrieländer ihren Ausstoss in den Jahren 2008 bis 2012 um rund 5,2 gegenüber 1990 reduzieren.
Die bisherigen Reduzierungen erfolgten jedoch im wesentlichen in den 90er Jahren durch den Umbau der alten mittel- und osteuropäischen Industriestrukturen.

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