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Udo Lindenberg beim deutschen Musikpreis dreifach ausgezeichnet

Udo Lindenberg ist der grosse Abräumer bei den deutschen Musikpreisen Echo. Keystonte sda-ats

(Keystone-SDA) Wieder einmal steht Udo Lindenberg im Rampenlicht der deutschen Echo-Gala. Nach seinem Lebenswerk-Preis vor 25 Jahren heimste der 70-jährige “Panikrocker” am Donnerstagabend in Berlin drei neue Musikpreise ein.

Lindenberg erhielt den Produzentenpreis und wurde in den wichtigen Kategorien Künstler Pop national und Album des Jahres ausgezeichnet. “Jetzt bin ich ehrlich geplättet. Jetzt bin ich wirklich stehend K.o.”, sagte der Musiker auf der Bühne in den Berliner Messenhallen.

Seinen ersten Echo – den für das Lebenswerk – hatte Lindenberg schon vor 25 Jahren gewonnen. “Andere Leute gehen in Rente und wir pushen immer weiter.”

Für sein Lebenswerk wurde der 68-jährige Marius Müller-Westernhagen geehrt. Er rief das Publikum in einem politischen Statement dazu auf, sich gegen Populismus, Intoleranz und Ausgrenzung zu wehren: “Widerstand ist wertvoller als Duckmäusertum”, sagte er – und spielte zum Abschluss der Gala seinen Hit “Freiheit”.

Kritikerpreis für Hip-Hop-Trio Beginner

Überraschende Doppelpreisträger waren der englische Bluessänger Rag’n’Bone Man (Newcomer international, Künstler international) und die deutschen Studenten-Rocker AnnenMayKantereit (Newcomer national, Pop national).

Auch die Favoriten des Abends bekamen zwei Preise: Das Hip-Hop-Trio Beginner war in vier Kategorien nominiert, gewann letztlich in der Sparte Hip Hop/Urban national sowie den Kritikerpreis. “Das ist auf jeden Fall Hammer”, sagte Rapper Denyo. Bei all den miesen Rezensionen für ihr Album “Advanced Chemistry” sei der Kritikerpreis “der grösste Treppenwitz des Jahres”, witzelte sein Bandkollege Jan Delay.

Etliche Preisträger kamen allerdings nicht zu der Preisverleihung: Rapper Drake, der mit “One Dance” den wichtigen Preis für den Hit des Jahres bekam, sowie Andreas Gabalier, mit seinem “MTV Unplugged”-Album erfolgreich in der Kategorie Volkstümliche Musik.

Warum die US-Rocker Metallica und die australische Sängerin Sia, die ebenfalls Echos gewannen, in der Show nicht mal genannt wurden, blieb so manchem Zuschauer ein Rätsel.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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