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Über 98 Prozent der VW-Fahrzeuge in der Schweiz umgerüstet

Die Schweizer VW-Generalimporteurin Amag beorderte rund 180'000 Fahrzeuge in die Werkstätten. 98 Prozent wurden mit einem Software-Update ausgerüstet. (Archiv) Keystone/AP/JENS MEYER sda-ats

(Keystone-SDA) Rund zwei Jahre nach Bekanntwerden des VW-Abgasskandals ist die Umrüstung von Autos in der Schweiz weitgehend beendet. Die VW-Generalimporteurin Amag bezeichnet die Rückrufaktion als erfolgreich.

In der Schweiz seien über 98 Prozent der VW-Modelle und 95 Prozent über alle Marken mit dem Software-Update ausgestattet worden, teilte Amag am Mittwoch mit. Somit sei das Ziel, den Rückruf bis Ende 2017 abgeschlossen zu haben, faktisch erreicht. Am Ziel, 100 Prozent Umrüstungen zu erreichen, halte man fest.

Die Reaktionen der Autohändler und Kunden seien positiv. Bisherige Rückmeldungen zeigten, dass die Updates grundsätzlich reibungslos verliefen, teilte Amag weiter mit.

5000 Schadenersatzklagen

Juristisch ist die Diesel-Affäre für Amag jedoch noch nicht abgeschlossen. Einer Klage der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) gegen VW und Amag haben sich über 5000 Autobesitzer angeschlossen.

Die SKS geht davon aus, dass die manipulierten Autos durchschnittlich 15 Prozent ihres Marktwertes verloren haben. Demnach sollen die Fahrzeughalter Anspruch auf je 3000 bis 7000 Franken Schadenersatz haben. Die Schadenersatzklage soll am 29. Dezember am Handelsgericht Zürich eingereicht werden.

Die Westschweizer Konsumentenorganisation Fédération romande des consommateurs (FRC) beteiligt sich an einer europäischen Sammelklage gegen VW. In der Schweiz waren rund 180’000 Kunden vom Abgasskandal betroffen.

Skandal kostet VW Milliarden

Weltweit hatte Volkswagen etwa 11 Millionen seiner Autos mit einer Schummel-Software ausgestattet, welche die Abgaswerte bei Tests manipulierte. Auf der Strasse war der Ausstoss dagegen um ein Vielfaches höher.

Nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden hatte VW im September 2015 gestanden, in grossem Stil bei Abgas-Tests getrickst zu haben. Mittlerweile hat der deutsche Konzern wegen der “Dieselgate”-Affäre über 25 Milliarden Euro an Kosten für Strafen und Entschädigungen verbucht.

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