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Überschwemmungen in Australien weiten sich aus – immense Schäden

(Keystone-SDA) Sydney – Die australische Küstenstadt Rockhampton ist noch einmal halbwegs davongekommen: Das Hochwasser dort stabilisierte sich am Mittwoch unterhalb der befürchteten Marke von 9,40 Metern. Damit blieb die einzige noch offene Zufahrtsstrasse frei.
Insgesamt aber wächst das Ausmass der Schäden durch die schlimmsten Überschwemmungen seit 50 Jahren rasant: Nach neuesten Schätzungen dürften sich die Schäden und Ernteausfälle auf neun Milliarden Australische Dollar summieren – 8,5 Milliarden Franken.
“Zweifellos ist dieses Desaster für Queensland beispiellos in seinem Umfang, und genauso wird der Wiederaufbau eine Anstrengung ohne Parallele werden”, sagte die Regierungschefin von Queensland, Anna Bligh, im Fernsehen.
1200 Häuser standen in dem riesigen, dünn besiedelten Überschwemmungsgebiet komplett unter Wasser, 10’700 weitere hatten Hochwasserschäden, berichtete Bligh. 22 Ortschaften standen teils unter Wasser, 200’000 Menschen waren betroffen.
Hunderttausende Hektar Ackerland waren überflutet. Weizen-, Zucker-, Baumwoll- und Obsternten wurden vernichtet und drei Viertel der Kohlebergwerke in Queensland sind geschlossen. Die Regierung hat bereits einen Fonds aufgelegt und Niedrigzinskredite in Aussicht gestellt.
Wissenschaftler befürchten, die schmutzigen und mit Giftstoffen belasteten Wassermassen könnten – einmal ins Meer gelangt – den Korallen des berühmten Great Barrier Reefs schaden. Das weltweit grösste Korallenriff ist mehr als 2000 Kilometer lang und erstreckt sich über eine Fläche von 345’000 Quadratkilometern vor der Küste von Queensland.
Lage offenbar stabilisiertIn Rockhampton erreichte das Hochwasser am Fluss Fitzroy am Mittwoch die Marke von 9,20 Metern. Bei 20 Zentimetern mehr wären 400 weitere Häuser völlig überflutet worden und die einzige noch einigermassen befahrbare Strasse hätte ebenfalls unter Wasser gestanden.
Damit wäre die Versorgung der 75’000 Einwohner zum Alptraum geworden. “Es sieht so aus, als habe sich die Lage stabilisiert”, sagte Bürgermeister Brad Carter. “Die Menschen sind erleichtert, sie wissen wohl, dass das Schlimmste überstanden ist.”
In der Stadt sind schon seit Tagen zahlreiche Strassen überflutet. Es hätte aber schlimmer kommen können: 9,40 Meter erreichten die Hochwasserpegel 1951, 1918 stand das Wasser sogar bei 10,10 Metern.

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