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Umstrittenes Militärabkommen von USA und Kolumbien unterzeichnet

(Keystone-SDA) Bogotá – Ungeachtet heftiger Kritik von linksgerichteten Staaten in Lateinamerika haben Washington und Bogotá ein Abkommen über die Nutzung kolumbianischer Militärbasen durch die US-Armee geschlossen. 800 Soldaten und 600 Zivilbeamte aus den USA dürfen sich demnach in Kolumbien aufhalten.
Kolumbiens Aussenminister Jaime Bermúdez und der US-Botschafter in Bogotá, William Brownfield, unterzeichneten ein Abkommen, das den US-Streitkräften für die nächsten zehn Jahre die Nutzung von mindestens sieben Stützpunkten in Kolumbien erlaubt.
Beide Länder hatten sich Mitte August auf das Abkommen geeinigt, es wurde aber noch von den zuständigen Behörden geprüft. Der vollständige Text der Vereinbarung wurde bislang nicht veröffentlicht. Nach US-Angaben sollen die Stützpunkte für den Kampf gegen Drogenhandel und Terrorismus genutzt werden.
Die Pläne waren bei den linksgerichteten Regierungen der Nachbarländer Venezuela und Ecuador auf scharfe Ablehnung gestossen. Venezuelas Präsident Hugo Chávez warf den USA vor, durch die Nutzung der Stützpunkte ihren Einfluss in Südamerika vergrössern zu wollen.
Zugleich warnte er die US-Armee vor einem Einmarsch in sein Land. Auf einem Krisengipfel der Union Südamerikanischer Staaten (UNASUR) Ende August hatten die Teilnehmer erklärt, der Militärpakt dürfe auf keinen Fall die Souveränität und Integrität der Region in Frage stellen.

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