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UNO-Generalsekretär Ban ruft zu Investitionen in armen Ländern auf

(Keystone-SDA) Die 48 ärmsten Länder der Welt haben den Anschluss verloren: Der Abstand zum Rest der Welt vergrössert sich zusehends. Politiker und Entwicklungsexperten forderten an einer Konferenz in Istanbul verstärkte Investitionen und einen freien Zugang zu den Märkten.

“Ich trete nicht für Almosen ein, sondern für Investitionen”, sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon am Montag zum Auftakt der 4. UNO-Konferenz der am wenigsten entwickelten Länder (LDC-IV).

Experten forderten einen freieren Zugang der Länder zum Weltmarkt, um ihnen wirtschaftlich auf die Beine zu helfen. Die Anteil der ärmsten Staaten an den weltweiten Exporten betrage nur ein Prozent.

Wolfensohn: Korruptionsbekämpfung zentral

Der frühere Weltbank-Präsident James Wolfensohn mahnte Anstrengungen zu guter Regierungsführung und ein Vorgehen gegen Bestechlichkeit in den ärmsten Staaten an. Korruption und Vetternwirtschaft seien ein Hauptproblem bei der Beseitigung der Armut. Er sagte, 5 bis 30 Prozent der eingesetzten Mittel verpufften wegen Korruption.

Gül: Ohne Perspektiven kein Frieden

Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül sagte, ohne Perspektiven für die 900 Millionen Menschen in den am wenigsten entwickelten Ländern werde es keinen dauerhaften Frieden und Wohlstand geben. Er forderte Anstrengungen, um die Landwirtschaft, Bedingungen für Investitionen und das Bildungssystem aufzubauen. Die Stärkung der Rechte von Frauen sei ein Schlüssel zur Entwicklung.

Einbezug der Privatwirtschaft

Im Rahmen der Konferenz lanciert das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) zusammen mit UNO-Organisationen ein Unterstützungsprogramm zur besseren Integration der ärmsten Entwicklungsländer in den Welthandel.

Laut dem Aussendepartement (EDA) wird die Schweizer Delegation zudem an verschiedenen Anlässen der UNO-Initiative “Global-Compact” teilnehmen. Der “Pakt” zwischen den Vereinten Nationen und der Privatwirtschaft hat nach eigenen Angaben zum Ziel, die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten.

Dem Netzwerk gehören Unternehmen an, die sich zur Achtung der Prinzipien der Menschenrechte, der Arbeitsnormen, des Umweltschutzes und der Korruptionsbekämpfung bekennen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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