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Unzufriedene Zürcher Tram- und Buschauffeure: Streik aufgeschoben

(Keystone-SDA) Die unzufriedenen Zürcher Tram- und Buschauffeure wollen vorläufig nicht streiken. Bis am 19. Mai würden die Kampfmassnahmen aufgeschoben, beschlossen rund 300 VBZ-Angestellte am Dienstagabend an einer von der Gewerkschaft vpod organisierten Vollversammlung.

Grund für den Aufschub seien die Aussagen von den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich (VBZ) und Stadtrat Andres Türler der letzten Tage, sagte vpod-Generalsekretär Stefan Giger gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Die VBZ-Leitung habe “Einlenken signalisiert” im Konflikt um die Arbeitsbedingungen des VBZ-Fahrpersonals.

Ein Brief des VBZ-Direktors sei von den Angestellten mit Genugtuung zur Kenntnis genommen worden. VBZ und Stadtrat Türler seien offensichtlich bereit, einzelne Forderungen der vpod-Mitglieder zu erfüllen, heisst es in einer Mitteilung des vpod.

Man wolle die gemachten Aussagen nun in einer Vereinbarung festhalten. Laut Giger setzt man der VBZ und dem Stadtrat eine Frist bis am Donnerstag in einer Woche zur Unterzeichnung dieses Vertrags. Wenn es nicht zu einer Einigung komme, würden ab 20. Mai Kampfmassnahmen ergriffen.

Der Entscheid der Vollversammlung, im Moment auf Streiks zu verzichten, ist gemäss Giger praktisch einstimmig getroffen worden.

Streit um Erholungszeit

Seit letztem Herbst versuchte der Verband des Personals öffentlicher Dienste (vpod) zusammen mit den Gewerkschaften transfair und Syna mit dem VBZ bei strittigen Punkten zu den Arbeitsbedingungen des VBZ-Fahrpersonals zu einer Einigung zu kommen.

Der vpod kündigte die Mediation Ende April, weil das Ergebnis des Verfahrens trotz Kompromissbereitschaft der Verbände “gleich null” sei. Er gab bekannt, Kampfmassnahmen zu beschliessen.

Streitpunkt sind unter anderem die Pausen. Die Fahrerinnen und Fahrer der Busse und Trams brauchten währen des Dienstes mehr Erholungszeit. Gefordert wird eine bezahlte Pause von 30 Minuten pro Tag. Verbessert werden müsse auch das Betriebsklima, insbesondere durch mehr Wertschätzung im Betrieb. Ferner wird ein Rahmen-Gesamtarbeitsvertrag im Kanton Zürich verlangt.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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