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Urs W. Studer will keine weitere Amtszeit als Stadtpräsident

(Keystone-SDA) Der Luzerner Stadtpräsident Urs W. Studer verzichtet auf eine weitere Kandidatur im nächsten Jahr. Der parteilose Politiker kann dann auf eine 16-jährige Amtszeit zurückblicken. Auch Ruedi Meier, der grüne Solzialdirektor, wird nicht mehr antreten.

Urs W. Studer war ursprünglich Mitglied der FDP. 1996 überwarf er sich mit der Partei und setzte sich in einer Kampfwahl gegen den offiziellen Kandidaten der FDP, die zuvor stets den Stadtpräsidenten gestellt hatte, durch. Seither steht er als Parteiloser dem fünfköpfigen Stadtrat vor, dem noch je ein Mitglied der FDP, der CVP, der SP und der Grünen angehört.

Am Dienstag gab der 62-jährige Studer den Verzicht auf eine weitere Kandidatur bekannt. Er mache das jetzt, um den Parteien für die Wahlen 2012 genügend Zeit für Kandidaturen für Stadtrat und Stadtpräsidium zu geben, heisst es in der Medienmitteilung.

Ehrgeiziges Ziel: Viertgrösste Schweizer Stadt

In den letzten 17 Monaten als Stadtpräsident werde er unter anderem alles daran setzten, dass die Stimmberechtigten den Weg zu weiteren Fusionen mit Nachbargemeinden zustimmen, schreibt Studer. Unter ihm war es 2010 zur Fusion von Luzern und Littau gekommen. Mit weiteren Fusionen soll Luzern zur viertgrössten Stadt der Schweiz aufsteigen.

Neben Studer hat am Dienstag überraschend auch der 59-jährige grüne Stadtrat Ruedi Meier seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur bekanntgegeben. Meier wurde 2000 erstmals in den Stadtrat gewählt und leitet seither die Sozialdirektion. Die Grünen bedauern Meiers Entscheid.

Nach dem Verzicht Studers wittern SP und Grüne Morgenluft. Sie strebe eine rot-grüne Mehrheit im Stadtrat an, teilte die SP am Dienstag mit. Zudem erhebt sie als derzeit stärkste Partei Anspruch aufs Stadtpräsidium. Die SP sucht deshalb neben der bisherigen, wieder antretenden Stadträtin Ursula Stämmer-Horst einen zweiten Kandidaten.

Auch die Grünen wollen mit zwei Kandidaturen antreten und haben Ambitionen aufs Stadtpräsidium. Allerdings mit einem Handicap, nachdem Ruedi Meier, dem man Chancen aufs Präsidium einräumte, als Zugpferd ausfällt.

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