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US-Hedgefonds SAC zahlt Rekordstrafe wegen Insidergeschäften

(Keystone-SDA) Der US-Investmentfonds SAC Capital bekennt sich im Streit mit den US-Behörden des Insiderhandels schuldig und zahlt 1,8 Milliarden Dollar Strafe. Dies ist die bisher höchste Busse für ein solches Vergehen in der US-Geschichte.

Darauf einigten sich beide Seiten in einem aussergerichtlichen Vergleich. Ausserdem erklärte sich der Fonds des Milliardärs Steven A. Cohen zur Schliessung seiner Sparte Investment-Beratung bereit, wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte. In dem seit fünf Jahren währenden Streit hatten die Behörden SAC beschuldigt, sich von 1999 bis 2010 mit Hilfe verbotener Insidergeschäfte illegal bereichert zu haben.

Cohens Fonds verwaltet rund 15 Mrd. Dollar und gilt als einer der weltweit grössten Hedgefonds. Die nun ausgehandelte Strafe könnte das Aus für SAC Capital bedeuten, nicht aber für Fondsmanager Cohen, der nicht persönlich angeklagt war.

Cohen hat die mehr als zwei Billionen Dollar schwere Hedgefonds-Branche über Jahrzehnte mit aufgebaut und zählt zu den erfolgreichsten Händlern seiner Generation. Sein Privatvermögen wird auf neun Milliarden Dollar geschätzt. Die Vereinbarung mit den Behörden lässt hingegen Klagen gegen andere SAC-Manager zu.

In allen Punkten für schuldig bekannt

SAC hatte noch im Juli erklärt, der Fonds habe niemals Insidergeschäfte getätigt. Am Montag bekannte sich das Unternehmen dagegen in allen Anklagepunkten für schuldig.

Den Angaben zufolge muss das zuständige Gericht der zwischen SAC und Staatsanwaltschaft ausgehandelten Einigung noch zustimmen. Dann wären auch alle zivilrechtlichen Ansprüche gegen den Fonds erledigt, erklärten die Behörden.

Die ausgehandelten 1,8 Mrd. Dollar schlüsseln sich auf in eine Vergleichszahlung von 900 Mio. Dollar an die US-Behörden und eine reine Geldbusse von weiteren 900 Mio. Dollar. Die Staatsanwaltschaft erklärte, nach ihrer Kenntnis sei der Gesamtbetrag eine Rekordbusse für Insiderhandel. In der Gesamtsumme sind 616 Mio. Dollar Strafe enthalten, zu der die Behörden das Unternehmen bereits im Sommer verdonnert hatten.

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