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US-Regierung lenkt im Streit um “Pille danach” ein

(Keystone-SDA) In den USA soll es die “Pille danach” künftig rezeptfrei und ohne Altersbegrenzung geben. Das Weisse Haus in Washington gab am Montag seinen Widerstand gegen eine entsprechende Gerichtsentscheidung auf und ebnete dem freien Verkauf damit den Weg.

Damit endet ein insgesamt mehr als zehn Jahre dauernder Gerichtsstreit. Die sogenannte Pille danach enthält die selben Wirkstoffe wie Anti-Baby-Pillen, allerdings deutlich höher dosiert. Wird sie innerhalb von 72 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen, kann sie eine Schwangerschaft verhindern.

Der Hersteller der Pille muss nun noch den formellen Antrag auf einen rezeptfreien Verkauf ohne Altersbeschränkung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA stellen. Sobald dieser Antrag eingegangen sei, werde die FDA “ihn umgehend genehmigen”, hiess es in einer Erklärung. Dann könne die “Pille danach” ohne jede Beschränkung in den USA verkauft werden.

Ein US-Bundesgericht hatte Anfang April die Regel gekippt, wonach Frauen unter 17 Jahren das Mittel nur gegen Vorlage einer ärztlichen Verschreibung erhielten. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass die Vorschrift “politisch motiviert” und “wissenschaftlich nicht gerechtfertigt” sei.

Gegen das Urteil legte die US-Regierung Einspruch ein, sie warnte vor sozialen und gesundheitlichen Gefahren der Entscheidung. Diesen Einspruch zog das Weisse Haus nun zurück.

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