Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Verstorbener Extrembergsteiger Steck im Kloster eingeäschert

Im Tengboche-Kloster in Nepal wurde der tödlich verunglückte Extrembergsteiger Ueli Steck eingeäschert. (Archivbild) Keystone/AP/GURINDER OSAN sda-ats

(Keystone-SDA) Die Familie des tödlich verunglückten Schweizer Extrembergsteigers Ueli Steck hat am Donnerstag im Kloster Tengboche in der Everest-Region Abschied vom Verstorbenen genommen. Steck wurde nach nepalesischer Tradition eingeäschert.

An der rund dreistündigen Zeremonie nahmen Stecks Ehefrau sowie seine Eltern und Schwiegereltern teil, wie Sprecher Andreas Bantel am Donnerstag mitteilte. Die Familie habe das Zeremoniell als “ausgesprochen feierlich und eindrucksvoll, als traurig und erlösend zugleich” empfunden.

Einen Teil der Asche werde die Familie im Andenken an Ueli Steck in die Schweiz mitnehmen, teilte Bantel weiter mit. Die Abdankung in Nepal fand auf Wunsch der Familie im engsten Familienkreis statt. Das Tengboche-Kloster liegt in der Region Khumbu auf über 3800 Metern über Meer an der Trekkingroute zum Basislager des Everest.

Für Freunde, Bekannte, Berufskollegen sowie die Öffentlichkeit soll in der Schweiz eine Abschiedsfeier durchgeführt werden. Die Details zu Datum und Ort sind derzeit noch offen. Auf der Homepage von Ueli Steck wurde ein Kondolenzbuch aufgeschaltet, in das sich bereits zahlreiche Menschen aus der ganzen Welt eingetragen haben.

Nuptse-Wand lockte wegen idealer Verhältnisse

Bantel gab in der Medienmitteilung noch weitere Details zum Ablauf des Unglücks vom letzten Sonntag bekannt: Demnach stieg Ueli Steck am Vortag (Samstag) vom Everest-Basislager ins Lager 2 auf rund 6400 Meter über Meer auf.

Sein ursprünglicher Plan war, am Sonntag zur weiteren Akklimatisation auf der Everest-Normalroute zum knapp 8000 Meter hohen Südsattel aufzusteigen, um noch am gleichen Tag wieder ins Lager 2 zurückzukehren.

Vom Lager 2 aus habe Steck am Samstag festgestellt, dass die Verhältnisse in der Nuptse-Wand ideal gewesen seien, weshalb er sich noch am Samstagabend entschied, am Sonntag nicht zum Südsattel, sondern zum Nuptse aufzusteigen.

Am Unglückstag brach Steck um 4.30 Uhr auf und überquerte zusammen mit dem Franzosen Yannick Graziani den spaltenreichen Gletscher. Während Graziani der Everest-Normalroute Richtung Lager 3 folgte, stieg Steck alleine in die Lhotse-Flanke ein.

Das Unglück passierte zirka um 9.00 Uhr Lokalzeit auf rund 7600 Metern. Weshalb Steck abstürzte, ist weiterhin unklar. Seine Leiche wurde auf einer Höhe von rund 6600 Metern per Helikopter geborgen und nach Kathmandu überführt.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft