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Versuchter Brandanschlag auf Synagoge in Schweden

Eine Synagoge wurde im schwedischen Göteborg in der Nacht zum Ziel eines versuchten Brandanschlags. Die Urheber und deren Motiv sind unklar. (Symbolbild) KEYSTONE/EPA MTI/NOEMI BRUZAK sda-ats

(Keystone-SDA) Auf eine Synagoge in der zweitgrössten schwedischen Stadt Göteborg ist ein Brandanschlag verübt worden. Unbekannte warfen einen brennenden Gegenstand auf das Haus, es kam aber nicht zu einem Brand, wie ein Polizei-Sprecher der schwedischen Nachrichtenagentur TT sagte.

Die jüdische Gemeinde teilte auf ihrer Internetseite mit, eine Gruppe maskierter Leute habe am späten Samstagabend brennende Gegenstände in den Hof der Synagoge geworfen. Das Ausmass der Schäden sei noch nicht bekannt, verletzt worden sei niemand. Augenzeugen sagten örtlichen Medien, es habe sich um Molotowcocktails gehandelt, was die Polizei nicht bestätigte.

Zum Zeitpunkt der Tat hielten sich rund 20 Jugendliche in einem angrenzenden Raum auf. Sie flüchteten in den Keller, bevor sie das Gebäude sicher verlassen konnten.

Der Vertreter der jüdischen Gemeinde, Allan Stutzinsky, brachte den Vorfall mit der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels in Verbindung. “Die Ereignisse der vergangenen Tage zwischen Trump und Israel und die Spannungen zwischen Israel und Palästina – solche Sachen führen immer zu grösseren Bedrohungen”, sagte er der Tageszeitung “GT”.

Am Mittwoch hatte Trump Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt Israels anerkannt und angekündigt, die US-Botschaft von Tel Aviv dorthin zu verlegen. Dies führte zu Empörung in der arabischen Welt und zu scharfen Protesten auf palästinensischer Seite. Auch im schwedischen Malmö gab es Proteste gegen die Entscheidung Trumps. Laut TT wurden in Schweden landesweit die Sicherheitsvorkehrungen vor Synagogen verschärft.

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