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Viele Menschen in Andacht an der Trauerfreier von Bischof Genoud

(Keystone-SDA) Bern – Zahlreiche Menschen haben am Samstag bewegt und andächtig an der Trauerfeier für den am Dienstag verstorbenen Bischof Bernard Genoud teilgenommen.
Die Feier war einfach und authentisch und entsprach damit dem Bild des Bischofs von Lausanne, Genf und Freiburg, der 68-jährig einem Krebsleiden erlegen war.
In seiner Predigt hob der Weihbischof von Genf, Pierre Farine, die Bedeutung der Harmonie für Bischof Genoud hervor. Er habe sie in der Musik, der Philosophie und bei seinen theologischen Arbeiten gesucht. “Zu seinem grossen Leid musste er feststellen, dass in der Kirche nicht alles in Harmonie war”, sagte Weihbischof Farine.
Bischof Genouds Nichte erinnerte daran, dass dieser jeweils sagte, er sei kein “Erbonkel”. “Glaub das nicht”, sagte sie ihm. Er sei für seine Nichten und Neffen nicht nur ein Vorbild gewesen, sondern habe ihnen auch die Freude an der Musik und am Gesang vermittelt.
Im Namen der Freiburger, Waadtländer und Genfer Kantonsregierungen erwies der Freiburger Regierungsratspräsiden Beat Vonlanthen dem Verstorbenen die Ehre. “Alle, die ihn kannten, waren von diesem “glücklichen Priester” eingenommen, der sowohl tiefgründig als auch geistreich war”, sagte er.
Nachdem die Gläubigen die Kirche verlassen hatten, wurde der Sarg in die Krypta hinuntergelassen. Nur wenige Personen, unter ihnen die Schwester und der Bruder des Bischofs, begleiteten den Sarg zur Grabgruft im Sanktuarium.
Larghetto und Salve
Kurz vor der Feier war der Sarg als Zeichen der Demut vor der Freiburger Kathedrale St. Niklaus auf den Boden gestellt worden. Freiburger Grenadiere hatten eine Ehrengarde gebildet. Anwesend waren auch sieben Schweizer Gardisten des Vatikans.
Das Freiburger Musikkorps La Landwehr erwies Genoud die letzte Ehre mit dem Larghetto von Händel. Nach einer Salve der Grenadiere wurde der Sarg in die Kathedrale getragen, begleitet von zahlreichen Geistlichen. Der Sarg wurde auf Wunsch des Verstorbenen auf den Boden gestellt.
Viele Gläubige fanden keinen Platz in der Kathedrale. Sie konnten die Feier auf einem Bildschirm in einer nahe gelegenen Kirche mitverfolgen.
Neben den Angehörigen des Bischofs nahmen auch Vertreter der zivilen und religiösen Behörden an der Beerdigung teil, die vom Genfer Weihbischof Farine geleitet wurde. Auch zahlreiche Politiker waren anwesend.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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