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Volkszählung der Schweizer Igel weist geografische Lücken auf

Selten tagsüber unterwegs: Igel sind nachtaktive Mitbewohner in Siedlungsräumen. (Archivbild) KEYSTONE/LAURENT GILLIERON sda-ats

(Keystone-SDA) Im Projekt “Igel gesucht” wird seit Mai die Verbreitung der stacheligen Tiere in der Schweiz und Liechtenstein untersucht. Zwar ist der Igel demnach hierzulande noch weit verbreitet, sein Vorkommen weist jedoch rätselhafte Lücken auf.

Seit Mai diesen Jahres kann die Bevölkerung Igelsichtungen melden und Freiwillige helfen, die nachtaktiven Siedlungsbewohner dank Farbspuren nachzuweisen. Ziel der Aktion unter der Schirmherrschaft des Projekts “Wilde Nachbarn” ist es, die Verbreitung des Igels systematisch zu untersuchen. Die Erkenntnisse sollen in den neuen Säugetieratlas der Schweiz und Liechtensteins einfliessen.

Zwar läuft die Datenerhebung noch bis Ende August, aber schon jetzt sind die Ergebnisse augenfällig. 105 Quadratkilometer wurden mit Spurentunneln bestückt, also Tunneln mit Farb- und Papierstreifen, in denen Igel beim Durchqueren farbige Fussspuren hinterlassen. Auf fast der Hälfte der untersuchten Quadrate liessen sich bisher keine Igelspuren nachweisen.

Diese Lücken müssten weiter untersucht werden, schreiben die Projektverantwortlichen in einer Mitteilung vom Dienstag. Es gebe bereits Hinweise, dass heute weniger Igel in Dörfern und Städten unterwegs seien als noch vor 20 Jahren.

Bis Ende August bitten die Verantwortlichen zudem weiterhin um Mithilfe der Bevölkerung, also um Meldung gesichteter Igel auf der Online-Plattform säugetieratlas.wildenachbarn.ch. Ausserdem können Freiwillige sich dort anmelden, um eine Woche lang zehn Spurentunnel zu betreuen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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