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Wechsel am Stadttheater Bern: Adam bleibt nur bis 2012

(Keystone-SDA) Bern – Am Stadttheater Bern wird die Spielzeit 2011/2012 die letzte sein unter der Leitung von Marc Adam: Der Intendant hat jetzt erklärt, dass er sich nicht um die neue Stelle des Theaterdirektors bewerben wolle. Dieser soll seine Arbeit im Sommer 2011 aufnehmen.
Man könne “lange diskutieren, ob das vorgesehene Profil eines Managers für ein solches Haus das richtige ist”, sagte Adam in einem Interview mit der Zeitung “Der Bund” vom Freitag. Und fügte an: “Meine Antwort können Sie sich denken.”
Wütend sei er nicht: “Mich interessiert es, die künstlerische Richtung, die wir vor drei Jahren eingeschlagen haben, zusammen mit meiner Mannschaft in den nächsten zwei Jahren weiterzuführen.” Die Konflikte, mit denen das Berner Stadttheater im Frühling für Schlagzeilen sorgte, scheinen sich etwas entspannt zu haben.
Offener StreitSein Verhältnis mit Chefdirigent Srboljub Dinic habe sich “eingerenkt”, sagte Adam. Mit Schauspielchef Erich Sidler war es bei der Präsentation des Spielplans 2010/2011 Ende April zu einem öffentlich ausgetragenen Konflikt gekommen.
Sidler erklärte damals, er habe das Vertrauen in Adam verloren und kündigte seinen Rücktritt an. Später kam er auf diesen Entscheid zurück. Der Eklat verunmöglichte eine weitere Zusammenarbeit nicht.
“Ich schätze Erich Sidler als Regisseur sehr”, betonte Adam im Interview. Auch die neue dreiköpfige Geschäftsleitung, in der neben Adam der Technische Direktor Gino Fornasa und der Kaufmännische Direktor Anton Stocker Einsitz haben, “arbeite sehr gut zusammen”.
Bessere ZahlenDer Verwaltungsrat hat Adam im Mai die Alleinherrschaft entzogen. Von der “breiteren Abstützung der Entscheidfindung” in allen organisatorischen, personellen und finanziellen Fragen erhoffte sich das Gremium eine Beruhigung der Situation am Stadttheater.
Dies sollte das Image verbessern und wieder bessere Zuschauerzahlen bringen, wie es damals hiess. Laut Adam wurde tatsächlich der “Turnaround geschafft”. Zugelegt hätten Tanz und Schauspiel, sagte er. Die detaillierten Zahlen werden im Dezember veröffentlicht.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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