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Weiterer Bergsteiger am Mount Everest tot aufgefunden

(Keystone-SDA) Die Zahl der Todesopfer bei einem verhängnisvollen Abstieg vom Mount Everest hat sich auf vier erhöht. Wie ein Sprecher der nepalesischen Bergwacht am Dienstag mitteilte, wurde die Leiche eines chinesischen Bergsteigers gefunden.

Ein zunächst als vermisst gemeldeter Sherpa hingegen habe sicher das Basislager erreicht. An einem der ersten Wochenenden der Saison mit guten Wetterbedingungen hatten am Samstag insgesamt etwa 150 Alpinisten den Aufstieg auf den mit fast 8850 Metern höchsten Gipfel der Erde gewagt.

Beim Abstieg kamen neben dem am Dienstag tot aufgefundenen Chinesen ein Arzt aus Deutschland, eine Kanadierin und ein Südkoreaner ums Leben.

Behörden warnen

In Erwartung eines neuerlichen Ansturms von Bergsteigern auf den Mount Everest äusserten die nepalesischen Behörden Sicherheitsbedenken. Rund 200 Bergsteiger hätten sich für das kommende Wochenende angekündigt, sagte ein Mitarbeiter der nepalesischen Bergsportbehörde. Angesichts unbeständiger Wetterbedingungen warnten die Behörden vor einem Aufstieg, nachdem es am Samstag zu einem Stau auf dem Berg gekommen war.

Die Saison für die Besteigung des Mount Everest dauert normalerweise von Ende März bis zur ersten Juni-Woche. Am Freitag und Samstag herrschten das erste Mal in der laufenden Saison gute Aufstiegsbedingungen. Allerdings schloss sich das Zeitfenster bereits am Samstagnachmittag wieder, weil ein Sturm in der Höhe wütete. Viele der Kletterer hatten seit Tagen im Basislager auf ihre Chance gewartet.

Gefährliche Höhenkrankheit

Am Mount Everest gehen die meisten Todesfälle auf das Konto der Höhenkrankheit. Die Bergsteiger verausgaben sich beim Aufstieg und haben kaum noch Kraft für den Abstieg ins Basislager. Seit Edmund Hillary und Tenzing Norgay 1953 erstmals den Berg bestiegen hatten, schafften es bisher rund 3000 Menschen auf den Gipfel.

Der bisher folgenschwerste Tag am Mount Everest war der 10. Mai 1996, als acht Menschen ums Leben kamen. Auch damals starteten viele Kletterer ihren Aufstieg erst spät und gerieten am Nachmittag in einen Schneesturm.

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