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Weitgehend friedlicher Protestmarsch durch die Stadt St. Gallen

(Keystone-SDA) 200 Globalisierungsgegner haben am Samstagnachmittag an einer von der Stadtpolizei bewilligten Anti-WEF-Demonstration in St. Gallen teilgenommen. Der Marsch aus Protest gegen das World Economic Forum (WEF), das Ende Januar in Davos GR stattfindet, verlief weitgehend friedlich.

Die Demonstration wurde organisiert vom Anti-WEF-Bündnis St.Gallen. Dem Aufruf zum friedlichen Protest gefolgt sind aber auch Gruppen aus anderen Landesteilen der Schweiz, wie Benjamin Lütolf, Sprecher der Stadtpolizei, auf Anfrage sagte. Im Internet hatte auch die Organisation “Revolutionärer Aufbau” zur Teilnahme aufgerufen.

Die Demonstranten besammelten sich um 14 Uhr beim Hauptbahnhof – bei eisiger Kälte. Nach einer Ansprache zogen die rund 200 Globalisierungsgegner durch die St. Galler Innenstadt, eskortiert von wenigen Polizisten und beobachtet von staunenden und kopfschüttelnden Passanten, die ihre Wochenend-Einkäufe erledigten.

Auf einem grossen roten Transparent am Anfang des Umzugs stand in grossen Buchstaben geschrieben: “Den Kapitalisten die Zukunft nehmen – WEF zerschlagen”. Dahinter zogen die meist jugendlichen Demonstranten einen Leiterwagen mit Sujets gegen den Kapitalismus. Es wurde auf Pauken gehauen und es wurden Rauchpetarden gezündet.

Mit welcher Strategie die Gegner der Globalisierung das WEF zerschlagen wollen, stand auf einem anderen Transparent geschrieben: “Von unten links nach oben rechts”.

Sicht der Polizei

Wie die Stadtpolizei in einem Communiqué mitteilte, lösten sich rund zehn Teilnehmer aus dem Umzug und griffen zwei Passanten an. Journalisten vor Ort beobachteten, dass die Passanten die Demonstrationsteilnehmer provoziert hatten.

Beamte seien mit Schneebällen beworfen worden, teilte die Polizei weiter mit. Zudem hätten die Demonstrierenden Schaufenster und Fassaden mit Sprayereien und Klebern verunziert. Ein Sprayer wurde angehalten. Nur der ruhige und verhältnismässige Einsatz der Polizei habe Ausschreitungen verhindert, heisst es im Polizei-Communiqué.

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