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Weltnaturschutzunion: Europas Baumarten sind schwer bedroht

Über die Hälfte der europäischen Baumarten sind bedroht. Ein Beispiel ist die Gewöhnliche Rosskastanie (im Bild im Frühling und im Sommer). Die nationale Rote Liste der Schweiz zählt nur zwei Baumarten auf: die Flatterulme und den Speierling. (Archivbild) sda-ats

(Keystone-SDA) In Europa sind mehr als die Hälfte der nur auf diesem Kontinent vorkommenden Baumarten bedroht. Das berichtete die Weltnaturschutzunion (IUCN) am Freitag in Brüssel nach einer neuen Bestandsaufnahme.

Sie hatte alle 454 in Europa vorkommenden Baumarten untersucht. Von den 265, die nirgendwo anders wachsen, seien 58 Prozent bedroht, 66 stünden sogar kurz vor dem Aussterben.

Die IUCN sorgt sich unter anderem um die wilden Rosskastanien. Ihnen setzen neben einem Pilz die Raupen einer Mottenart zu, die sich seit den 1980er Jahren von Südosteuropa über den Kontinent ausbreiten. Die IUCN schätzt die Zahl der Gewöhnliche Rosskastanien in Europa auf weniger als 10’000 Exemplare. Nicht eingerechnet sind Kastanien in Städten, Alleen und Parks.

In der Schweiz wurde die nationale Rote Liste zuletzt 2016 aktualisiert: Darin wurden nur zwei Baumarten als gefährdet bezeichnet: Die Flatterulme (Ulmus laevis) und der Speierling (Sorbus domestica). Laut Auskunft von info flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora, ist das der aktuelle Stand. Die nationale Rote Liste werde nur alle zehn Jahre nachgeführt.

https://portals.iucn.org/library/node/48512

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