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Weltverband der Sterbehilfeorganisationen zieht nach Genf um

(Keystone-SDA) Der Weltverband der Sterbehilfeorganisationen zieht von New York nach Genf. Der Grundsatzentscheid fiel am Weltkongress in Chicago im September diesen Jahres. Grund dafür sind “zu erwartende administrative Probleme” mit der amerikanischen Steuerbehörde IRS.

Genf sei ein geeigneter Ort wegen der guten Rahmenbedingungen für Nichtregierungs- und anderen nicht-profit-orientierten Organisationen, schreibt der Weltverband in einer Mitteilung. Derzeit erarbeite der Vorstand alle notwendigen Schritte für einen Umzug per Anfang 2015.

Exit schreibt in seinem Mitgliedermagazin, dass “der Umzug nach Genf und damit Statuten nach Schweizer Recht intensiv diskutiert wurden”. Am Weltkongress sei bald klar geworden, “dass das internationale Klima und die Schweiz als Hort der Freiheit den denkbar besten Sitz abgeben”.

Doch Exit Deutsche Schweiz stimmte zusammen mit Sterbehilfe Deutschland gegen den Entscheid der Delegierten, wie die “Schweiz am Sonntag” berichtete. Exit befürchtet, dass nach der Debatte um “Sterbetouristen”, der Umzug des Weltverbands in die Schweiz “die öffentliche Meinung negativ beeinflussen könnte”, heisst es im Mitgliedermagazin.

Der Verein Dignitas, der auch Mitglied des Weltverbands ist, wertet den Umzug nach Genf als Auszeichnung für das sehr liberale Schweizer Vereinsrecht, wie Ludwig A. Minelli auf Anfrage sagte.

Dem Weltverband gehören bislang 52 Sterbehilfeorganisationen aus 24 Ländern an. Er unterstützt diese und liefert ihnen Informationen zum Thema. Selbst bietet er keine Sterbehilfe an.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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