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Wieder Kämpfe im Südsudan: Luftangriffe in Grenzregion

(Keystone-SDA) Im Südsudan ist es erneut zu Kämpfen gekommen. Truppen aus dem Norden hätten den zweiten Tag in Folge Luftangriffe auf die umstrittene Grenzregion Abyei geflogen, sagte ein Militärsprecher am Samstag.

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen erklärte, nach gewaltsamen Zusammenstössen seien 42 Verletzte im Spital behandelt worden. Die Vereinten Nationen teilten mit, auf ihrem Gelände in Abyei sei eine Mörsergranate eingeschlagen. Die UNO-Friedensmission im Sudan rief zu einem Ende aller Gewalt auf.

Nach Angaben der Streitkräfte des Südsudans begann der Norden am Freitag mit Bombardements, nachdem es am Abend zuvor zu Gefechten zwischen Soldaten beider Seiten gekommen war. Truppen aus dem Norden hätten ausserdem vier Dörfer in Abyei angegriffen, sagte Militärsprecher Philip Aguer. Ferner gebe es Informationen, dass Bodentruppen aus dem Norden in der Region unterwegs seien.

Süden spaltet sich als eigenständiger Staat ab

Der Südsudan wird sich am 9. Juli als eigenständiger Staat vom Norden abspalten. Die Entscheidung wurde im Januar in einem Referendum getroffen, das Teil eines Friedensabkommens aus dem Jahr 2005 ist.

Es beendete damals den über zwei Jahrzehnte andauernden Bürgerkrieg, der mehr als zwei Millionen Menschen das Leben kostete. Über den Status von Abyei wurde bislang allerdings noch nicht entschieden.

Beobachter befürchten, dass es bis zur offiziellen Unabhängigkeit im Südsudan zu weiteren Gewaltakten kommen könnte. Der Südsudan hat der Regierung im Norden wiederholt vorgeworfen, Rebellengruppen im Süden zu unterstützen. Diese hat jegliche Einflussnahme jedoch zurückgewiesen.

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