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YB scheitert im Penalty-Krimi an Winterthur

(Keystone-SDA) YB blamiert sich einmal mehr im Schweizer Cup bis auf die Knochen. Der Tabellenzweite verliert den Viertelfinal gegen den Challenge-Ligisten Winterthur 3:5 im Penaltyschiessen.

Zum Unglücksraben auf Berner Seite avancierte Yoric Ravet. Der Franzose, der bereits gegen Ende der regulären Spielzeit sowie in der Verlängerung jeweils eine Chance zum 3:2 kläglich vergeben hatte, scheiterte im Penaltyschiessen mit seinem schwach getretenen Versuch an Winterthurs Keeper Matthias Minder. Das Unvermögen Ravets war Minders Glück. Der 24-Jährige ist in der Meisterschaft hinter der YB-Leihgabe David von Ballmoos nur die Nummer 2 bei den Zürchern.

Während die Zürcher, die sich in der Challenge League in aktuter Abstiegsgefahr befinden, erstmals seit 2012 wieder in die Runde der letzten vier einzogen, scheiterte YB im K.o.-Wettbewerb einmal mehr gegen einen unterklassigen Vertreter. Seit der Saison 2003/04 zogen die Berner neunmal gegen einen Gegner aus einer unteren Liga den Kürzeren. In Anbetracht des Rückstands von 17 Punkten in der Meisterschaft auf den FC Basel dürfte auch in diesem Sommer das Berner Warten auf den ersten Titel seit 1987 weitergehen. Damals holte YB den Cup und damit seinen bislang letzten Pokal in die Klub-Vitrine.

Die Berner hatten sich das bittere Ende selbst zuzuschreiben. Nach 45 Minuten hatte nichts auf eine weitere Cup-Blamage hingedeutet. Der Tabellenzweite der Super League dominierte die erste Halbzeit fast nach Belieben, führte durch die Treffer von Guillaume Hoarau und Leonardo Bertone, der einen Freistoss aus 20 Metern herrlich verwandelte, 2:0 und liess ein halbes Dutzend weiterer erstklassiger Chancen ungenutzt.

Die Winterthurer spielten schwach, wirkten in der Defensive überfordert und kamen in der Offensive nur zu einem guten Abschluss durch Schättin, dessen Schuss kurz vor der Pause Mvogo glänzend parierte. Nach einer Stunde Spielzeit fanden die Gäste aber innerhalb von fünf Minuten aus dem Nichts zurück ins Spiel. Silvio (61.) und der kurz zuvor eingewechselte Manuel Sutter (66.) nutzten eklatante Berner Abwehrschwächen zum Ausgleich.

Der Doppelschlag zeigte Wirkung. Die Berner wirkten geschockt und danach spielerisch phasenwiese blockiert. Erst in der Verlängerung, als die Kräfte bei den Gästen schwanden, trat das Heimteam wieder dominant auf. Hoarau hatte den Lucky Punch für YB zweimal auf dem Fuss. In der 92. Minute traf der Berner Toptorschütze die Latte, in der 113. Minute den Innenpfosten.

Young Boys – Winterthur 2:2 (2:2, 2:0) n.V. – Winterthur 5:3-Sieger im Penaltyschiessen.

9462 Zuschauer. – SR Pache. – Tore: 8. Hoarau (Schick) 1:0. 39. Bertone (Freistoss) 2:0. 61. Silvio (Roth) 2:1. 66. Sutter (Schättin) 2:2. – Penaltyschiessen: Di Gregorio 0:1. Hoarau 1:1. Cani 1:2. Ravet 1:2 (Minder hält). Schuler 1:3. Frey 2:3. Sutter 2:4. Sanogo 3:4. Silvio 3:5.

Young Boys: Mvogo; Sutter (83. Joss), Nuhu, Von Bergen, Lecjaks; Schick (69. Frey), Bertone (91. Sanogo), Zakaria, Ravet; Hoarau, Assalé.

Winterthur: Minder; Roth, Katz, Schuler; Mangold; Di Gregorio, Gazzetta, Radice (59. Cani), Schättin (81. Lanza); Silvio, Sliskovic (59. Sutter).

Bemerkungen: Young Boys ohne Benito, Gerndt, Wüthrich (alle verletzt), Gajic, Mbabu, Sulejmani (alle nicht im Aufgebot), Winterthur ohne Avanzini, Ljubicic, D’Angelo, Russo (alle veletzt). 92. Lattenschuss Hoarau. 113. Pfostenschuss Hoarau. Verwarnungen: 38. Gazzetta (Foul). 50. Katz (Foul). 83. Schuler (Reklamieren). 108. Lanza (Foul). 119. Minder (Unsportlichkeit).

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