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Zehn US-Bürger in Haiti wegen Verdachts auf Kinderraub festgenommen

(Keystone-SDA) Port-au-Prince – Die haitianische Polizei hat zehn US-Bürger wegen des Verdachts auf illegale Adoption festgenommen. Die fünf Männer und fünf Frauen hätten versucht, 33 Kinder zwischen zwei Monaten und zwölf Jahren ausser Landes zu bringen, teilte die Polizei mit.
Die Amerikaner wurden am Freitag in Malpasse an der Grenze zur Dominikanischen Republik festgenommen. Sie sitzen derzeit in Untersuchungshaft in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince. Eine der Verdächtigen wies die Vorwürfe zurück.
Die Behörden beschuldigen die Amerikaner, keine Dokumente, welche die Rechtmässigkeit der Adoptionen belegten, vorweisen zu können. “Das ist vollkommen illegal”, sagte Haitis Sozialminister Yves Cristalin. “Kein Kind verlässt Haiti ohne rechtmässige Erlaubnis und diese Leute hatten keine.”
Haiti wurde bei einem Erdbeben vor knapp drei Wochen stark zerstört. Es wird vermutet, dass bis zu 200’000 Menschen ums Leben gekommen sind.
Viele Kinder wurden durch das Beben zu Waisen. Unicef und die Regierung Haitis warnten bereits mehrfach davor, dass das Chaos des Landes immer öfter für Kindesentführungen und illegale Adoptionen ausgenutzt werde.

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