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ZSC Lions gleichen aus und erkämpfen sich siebtes Spiel

(Keystone-SDA) Playoff-Final – Der Playoff-Final geht in ein siebtes und entscheidendes Spiel. Die ZSC Lions bezwingen den SCB in der sechsten Partie dank einem starken Mitteldrittel 6:3 und erkämpfen sich eine Finalissima in Bern.
Wie bereits zwei Tage davor lieferten sich die beiden Teams eine packende Partie. Neun Tore, harte Zweikämpfe, viele Emotionen sowie mit den Lions ein verdienter Sieger entzückten zumindest den Grossteil der 11’200 Zuschauer im ausverkauften Hallenstadion.
Die letztlich entscheidende Differenz legten die Zürcher im Mitteldrittel, als sie innerhalb von 144 Sekunden 3:0 in Führung gingen. Thibaut Monnet, Andres Ambühl und im Powerplay Mathias Seger erzielten die Treffer. Gleichbedeutend mit der Entscheidung war diese Dreitore-Führung aber noch nicht. Denn die Berner steckten nicht auf. Ex-ZSC-Stürmer Ryan Gardner brachte die Hoffnungen des SCB auf den Meistertitel mit zwei Toren innerhalb von 76 Sekunden zurück.
In der Folge rannte Bern aber ständig einem Rückstand hinterher. Domenico Pittis brachte die Zürcher im Powerplay kurz vor der zweiten Pause wieder mit zwei Tore in Führung, ehe Martin Plüss ebenfalls im Überzahlspiel mit seinem 200. NLA-Tor wieder verkürzte. Patrick Bärtschis 5:3 – es war der erste Finaltreffer des ehemaligen Berners – war schliesslich entscheidend.
Berns Trainer Antti Törmänen ersetzte seinen Torhüter Marco Bührer nach dem fünften Gegentreffer überraschend durch Olivier Gigon. Die Massnahme wirkte nicht mehr. Im Gegenteil: Als Gigon zwei Minuten vor dem Ende seinen Kasten zu Gunsten eines sechsten Feldspielers räumte, sorgte Jeff Tambellini nur elf Sekunden später für den letzten Platz.
Einen Torhüterwechsel gab es auch auf Seiten der ZSC Lions. Bob Hartley schenkte der ZSC-Legende Ari Sulander in den letzten 32 Sekunden des Spiels einen letzten Einsatz. Sulander stand 14 Jahre in Diensten der Zürcher und absolvierte seine letzte Partie im Hallenstadion. Ein emotionaler Schlusspunkt eines packenden Eishockey-Abends.
Bern vergab wie vor zwei Jahren eine 3:1-Führung in der Serie. Die ZSC Lions auf der anderen Seite holten wie 2001 einen 1:3-Rückstand auf und können wie damals in Lugano auswärts Meister werden. Der Schweizer Meistertitel wird am Dienstag in der PostFinance-Arena zum achten Mal (zum vierten Mal in den letzten sechs Jahren) in einem alles entscheidenden Spiel vergeben.
ZSC Lions – Bern 6:3 (0:0, 4:2, 2:1)
Hallenstadion. – 11’200 Zuschauer (ausverkauft). – SR Reiber/Rochette, Fluri/Müller. – Tore: 25. (24:13) Monnet (Pittis) 1:0. 25. (24:43) Ambühl (Kenins, Tambellini) 2:0. 27. (26:37) Seger (Aussschluss Vigier) 3:0. 35. (34:43) Gardner (Jobin, Déruns/Ausschluss Schäppi) 3:1. 36. (35:59) Gardner (Hänni) 3:2. 39. Pittis (Ambühl, Monnet/Ausschluss Martin Plüss) 4:2. 42. Martin Plüss (Rüthemann, Gardner/Ausschluss Bastl) 4:3. 46. Patrik Bärtschi (Stoffel) 5:3. 59. Tambellini (Patrik Bärtschi) 6:3 (ins leere Tor). – Strafen: je 3mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Tambellini; Ritchie.
ZSC Lions: Flüeler (59:28 Sulander); Blindenbacher, Geering; McCarthy, Seger; Stoffel, Daniel Schnyder; Gobbi; Bastl, Pittis, Monnet; Tambellini, Cunti, Kenins; Patrik Bärtschi, Ambühl, Down; Bühler, Schäppi, Chris Baltisberger; Schommer.
Bern: Bührer (46. Gigon); Kwiatkowski, Philippe Furrer; Jobin, Hänni; Kinrade, Beat Gerber; Höhener; Pascal Berger, Ritchie, Vermin; Bertschy, Martin Plüss, Rüthemann; Vigier, Gardner, Reichert; Déruns, Froidevaux, Scherwey; Caryl Neuenschwander.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Camperchioli (verletzt), Kolnik, Cory Murphy, Ziegler und Sven Ryser (alle überzählig), Bern ohne Morant (gesperrt), Lötscher (verletzt), Roche, Dumont, Dominic Meier und Adrian Brunner (alle überzählig). Pfostenschuss McCarthy (0:50). Timeouts: Bern (27.) und ZSC Lions (36.).

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