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Zwei Menschen sterben in Italien bei Erdrutsch nach Unwettern

(Keystone-SDA) Nach heftigen Unwettern sind in Italien zwei Menschen von einem Erdrutsch verschüttet worden und ums Leben gekommen. Die Einsatzkräfte entdeckten am Dienstag die Leichen des Ehepaars in den Trümmern ihres zerstörten Hauses in der Ortschaft Leivi nahe Genua, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

Das Haus des älteren Ehepaares war in der Nacht von Erdmassen begraben worden. Die Rettungskräfte suchten den gesamten Tag über fieberhaft nach den Vermissten, auch ein Helikopter war im Einsatz. Nach dem Fund der Leichen nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf.

Zuvor waren eine im achten Monat schwangere Frau und eine weitere Frau aus einem anderen Gebäude in der Nähe gerettet worden. Auch in Genua wurde ein Haus von einer Schlammlawine getroffen, insgesamt 60 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, darunter auch viele Kinder.

In der Region Ligurien um Genua gingen massive Regenfälle nieder, wie der italienische Zivilschutz mitteilte. Insgesamt mussten mehr als 100 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Viele Haushalte waren ohne Strom, zahlreiche Schulen blieben geschlossen.

Die Schäden gehen Schätzungen zufolge in die Millionen. Der Präsident der Region Ligurien, Claudio Burlando, forderte sofortige finanzielle Unterstützung in Höhe von 150 bis 200 Millionen Euro.

Hochwassergefahr auch im Tessin

Auch andere Teile des Landes wie die Toskana, das Piemont und die Mittelmeer-Insel Sardinien waren betroffen. Am Lago Maggiore nahe der Schweizer Grenze zum Kanton Tessin wurden nach Überschwemmungen Schulschliessungen angekündigt.

Am Lago Maggiore besteht seit Dienstagmittag eine sehr grosse Hochwassergefahr. Sie soll mindestens bis Mittwochabend Bestand haben. MeteoSchweiz in Locarno spricht von den stärksten Überschwemmungen im Raum Locarno seit neun Jahren.

Die Unwetter-Folgen beeinträchtigten auch den Verkehr in Italien. So waren einige Strassen blockiert. Die Bahnlinie Genua-Rom wurde zeitweise unterbrochen, erst am Nachmittag lief der Zugverkehr dort wieder ohne Probleme. Auf Sardinien kam es laut Ansa wegen des Unwetters zu Verspätungen im Flugverkehr.

Auch für die kommenden Tage ist in vielen Regionen kaum mit Entspannung zu rechnen, die Meteorologen sagten laut Nachrichtenagentur Ansa weitere Regenfälle voraus. Heftige Unwetter halten Italien seit einiger Zeit in Atem, bereits im vergangenen Monat waren mehrere Menschen getötet worden.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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