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Zwei Schwerverbrecher aus Gefängnis in Deutschland geflohen

(Keystone-SDA) Aachen – Die Polizei in Deutschland und im benachbarten Ausland fahndet nach zwei gefährlichen Gewaltverbrechern. Sie waren am Donnerstagabend aus der Justizvollzugsanstalt Aachen geflüchtet. Dort hatten sie einen Wächter und einen Pförtner überwältigt.
Die Polizei geht davon aus, dass die Männer bewaffnet sind. Die beiden Verbrecher sassen unter anderem wegen Mordes und Geiselnahme ein. Beide gelten als brutal und rücksichtslos. Die Polizei warnte Passanten ausdrücklich davor, gegen die 46- und 50-jährigen Ausbrecher vorzugehen.
Ihre Spur verlor sich am frühen Morgen in der Kölner Innenstadt. Kurz nach ihrem Ausbruch hatten sich die beiden Kriminellen in ein Taxi gesetzt und den Fahrer aufgefordert, sie nach Kerpen-Buir zu fahren. Dort zwangen sie den Fahrer, gemeinsam mit ihnen in ein anderes Taxi zu steigen und weiter nach Köln zu fahren.
Vom Bahnhofsvorplatz am Dom aus flüchteten die Verbrecher zu Fuss in die Innenstadt. Die beiden Taxifahrer liessen sie frei. Bei der anschliessenden Grossfahndung setzte die Polizei auch Helikopter ein. Zeitweise wurde die City abgeriegelt. Die Bundespolizei verstärkte die Überwachung der Bahnhöfe und des Flughafens.
Einer der Flüchtigen war 1992 an einer Geiselnahme in der sauerländischen Justizvollzugsanstalt Werl beteiligt. Damals hatte er mit einem Mithäftling einen Zahnarzttermin genutzt, um drei Justizbeamte und drei Arzthelferinnen in seine Gewalt zu bringen. Beim Zugriff der Polizei übergoss sein Kumpan zwei der Geiseln mit einer brennbaren Flüssigkeit und zündete sie an. Die Frauen erlitten schwere Verbrennungen.
Die Aachener Haftanstalt gilt als eine der modernsten in Europa. Rund 800 Schwer- und Schwerstverbrecher verbüssen dort ihre Freiheitsstrafen.

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