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Bâloise-VRP/GV: Privatversicherer sind in der politischen Diskussion gefordert

Basel (awp) – An der Generalversammlung der Bâloise vom (heutigen) Freitag tritt Präsident Rolf Schäuble aus dem Verwaltungsrat zurück. Gleichzeitig wird ihm der Titel des Ehrenpräsidenten verliehen. Seine Nachfolge als Verwaltungsratspräsident tritt – wie bereits bekannt – Andreas Burckhardt an. Vor den Aktionären fordert Schäuble die Privatversicherer in der Schweiz dazu auf, sich verstärkt in die politische Diskussion einzubringen.
Die Sozialversicherungen und das Gesundheitswesen seien riesige Baustellen, so Schäuble gemäss Redetext vom Freitag. Eine Strategie zur Lösung dieser brennenden Themen suche man vergebens. “Bei den Sozialversicherungen sind verschiedene Ansätze denkbar, von der gezielten Einwanderung über die längere Lebensarbeitszeit bis zur Beschränkung von Leistungen. Hier sind auch wir Privatversicherer stark gefordert, da müssen wir uns mehr einbringen.”
Schäuble äussert sich weiter zu der politischen Entwicklung in der Schweiz. “Jahrzehntelang konnten wir in einer bipolaren Welt den bewunderten Sonderling spielen. Unser aktueller Erfolg schmeichelt uns; er macht uns selbstgefällig. Es reicht jedoch nicht, dass wir für Leute aus aller Herren Länder eine Art Réduit bieten.”
In der globalisierten Welt müsse sich die Schweiz gezielter, intensiver und mit innovativeren Methoden einbringen. Sie müsse auch selbst entscheiden, wo und wie sie mitmachen will und wie weit die Integration gehen soll. Dabei gehe es nicht nur um den Finanzplatz, dieser müsse in eine Gesamtstrategie eingebettet werden. “Es braucht auch klare Vorstellungen zu den Staatsfinanzen, zur Einwanderung, zur Bildung, zur Landwirtschaft”, so Schäuble weiter.
mk/uh

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