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Beiersdorf trotzt der Krise dank Verschlankung und Kostenkur (AF)

HAMBURG (awp international) – Der Kosmetikkonzern Beiersdorf hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres der Krise dank Kostenkur und Verschlankung der Produktions- und Lieferkette getrotzt. Trotz eines Umsatz- und Gewinnrückgangs übertrafen die Hamburger teilweise die Erwartungen der Analysten. Beiersdorf bekräftigte am Mittwoch die Jahresprognose eines rückläufigen Umsatzes bei einer EBIT-Marge von rund 10 Prozent.
Die Hamburger konkretisierten aber die Spartenziele. Mit Haut- und Pflegeprodukten (Consumer) will Beiersdorf statt über 10 Prozent nun elf Prozent erzielen. Dank des Geschäfts in China, Russland und Brasilien will Beiersdorf den Umsatz des Hauptgeschäfts trotz Konsumkrise steigern. Das industrielastige Tesa-Geschäft werde allerdings klar unter dem Vorjahr bleiben und eine EBIT-Marge von 2 Prozent erzielen. Zu Handelsbeginn stieg die Aktie um 0,87 Prozent auf 41,75 Euro.
“Nach dem Rückgang des Geschäfts in den ersten Monaten des Jahres konnte Beiersdorf die Umsatzentwicklung im 3. Quartal in beiden Unternehmensbereichen verbessern”, sagte Unternehmenschef Thomas Quaas. Consumer wuchs organisch um 0,9 Prozent mit einer EBIT-Umsatzrendite von 11,1 Prozent. Tesa verzeichnete in seinem Industriegeschäft eine Trendwende. “Die Massnahmenpakete in beiden Geschäftsbereichen haben offensichtlich gegriffen”, sagte Quaas.
DER WESTEN SCHRUMPFT, WACHSTUMSMÄRKTE WACHSEN LANGSAMER
Beiersdorf erwartet bis Jahresende keine wesentlichen Änderungen des konjunkturellen Umfeldes. Besonders die für die Consumersparte entscheidenden Stammmärkte Westeuropas sowie die USA dürften schrumpfen. Osteuropa, Lateinamerika und Asien (ohne Japan), wo Beiersdorf in den vergangenen Jahren am stärksten zugelegt hatte, sollen ihr Wachstum verlangsamen.
Für die für Tesa wichtigen Sektoren Industrie und Konsum sehen die Hamburger weitere Rückgänge. Tesa soll seine Position in einem schrumpfenden Markt behaupten. Der Umsatz, der besonders stark von Kunden in der Autoindustrie abhängt, soll sich auf niedrigem Niveau stabilisieren.
KAUM UMSATZRÜCKGANG IM DRITTEN QUARTAL
Im dritten Quartal schrumpfte der Umsatz des Konzerns von 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,41 Milliarden. Damit erfüllte Beiersdorf die Erwartungen. Der Umsatzrückgang geht auf den Verkauf der beiden Töchter Futuro und Bode zurück, die vor einem Jahr noch in den Büchern geführt wurden. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern sank von 156 auf 144 Millionen Euro (Prognose: 126 Mio Euro).
Weiterhin erzielt Beiersdorf den Löwenanteil des Gewinns in Europa. Amerika und Asien fallen eher durch hohe Investitionen und Marketingoffensiven auf. Auch der Umsatz ist stark europalastig, wenn auch eine Verschiebung nach Osten zu beobachten ist. Die Konjunkturkrise zeigte aber auch die Zerbrechlichkeit des Osteuropageschäfts, da der Aufschwung in erster Linie auf Pump erkauft worden war.
fn/nl/wiz

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